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Prof. Dr. Wolfgang Herzog
Spitzenposition in Forschung und Lehre weiter ausbauen
Die Ausgangssituation für den Start ins neue Amt ist denkbar günstig: Die Medizinische Fakultät Heidelberg nimmt in Deutschland in Forschung und Lehre eine Spitzenposition ein und steht auch in internationalen Rankings auf vorderen Plätzen. „Die Medizinische Fakultät Heidelberg ist seit Jahren auf einem sehr guten Weg. Nun geht es darum, die bewährten Konzepte wie die Reformstudiengänge HeiCuMed und HeiCuDent oder auch die Heidelberger Beteiligung an den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung weiter auszubauen“, so Herzog. Der Medizinstandort Heidelberg profitiere dabei von seinem einzigartigen Campus im Neuenheimer Feld und der hervorragenden regionalen, deutschlandweiten und internationalen Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Exzellente Kooperationspartner in unmittelbarer Nachbarschaft
Ein wichtiger Faktor für wissenschaftlichen Erfolg und nicht zuletzt auch den guten Ruf, den Heidelberg innerhalb Deutschlands, aber auch international genießt, ist die enge fakultäts-übergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Universität und mit den renommierten außeruniversitären Großforschungseinrichtungen in Heidelberg. „Wir haben das große Glück, mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Europäischen Molekularbiologischen Labor exzellente Partner in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben, mit denen wir uns - z.B. mit dem DKFZ im Rahmen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen - ideal ergänzen. Diese Kooperationen wollen wir noch weiter intensivieren", sagt der neue Dekan.
Der wissenschaftliche Erfolg spiegelt sich vor allem in den eingeworbenen Fördergeldern wider – und hier liegt Heidelberg deutschlandweit in der Spitzengruppe: So konnten im letzten Jahr mit rund 92 Millionen Euro so viele Drittmittel wie noch nie verbucht werden. An der Medizinischen Fakultät Heidelberg sind insgesamt acht Sonderforschungsbereiche angesiedelt, an weiteren sechs ist sie beteiligt - ein Indiz für die Heidelberger Forschungsstärke und die gute Vernetzung vor allem mit den Naturwissenschaften. Zudem fördert das Bundesforschungsministerium hier gleich vier Zentren der Gesundheitsforschung und mit 71 geförderten Projekten im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm sind Fakultät und Klinikum auch international sichtbar. „Diese Erfolge spornen uns an, unsere Forschung soll beim Patienten ankommen“, betont Herzog
Angehende Ärzte mit innovativen Lehrkonzepten optimal vorbereiten
Neben dieser ausgewiesenen Forschungsorientierung ist die Medizinische Fakultät mit den Curricula HeiCuMed und HeiCuDent seit Jahren beispielgebend in der Ausbildung von angehenden Ärztinnen und Ärzten. Es gibt fächerübergreifende Seminare und Vorlesungen, die stark auf die klinische Denkweise ausgerichtet sind. Zusätzliche Kurse wie gegenseitige Ultraschall-Untersuchungen und Praktika bei niedergelassenen Ärzten schlagen die Brücke zur späteren klinischen Ausbildung. Dazu kommen innovative Lehrangebote wie ein Seminar in „Virtueller Anatomie“ und „Virtuelle Seziertische“ als Ergänzung zum Präparierkurs. Das Konzept zahlt sich aus: Heidelberger Medizinstudenten erzielen beim Physikum, der ersten großen Prüfung im Medizinstudium, beste Ergebnisse und sind bundesweit führend.
„Das nächste Ziel ist es, auf HeiCuMed und HeiCuDent aufbauend weitere innovative Lehrkonzepte zu entwickeln“, sagt Herzog. So soll in Zukunft die Wissenschaft als Grundlage der ärztlichen Tätigkeit noch stärker in der Ausbildung verankert und ein Prüfungsprogramm auf der Basis eines nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin ausgearbeitet und eingeführt werden. Es gibt bereits spezielle Förderprogramme wie MD/PhD-Programm und Physician Scientist-Programm, mit dem die Fakultät gezielt den wissenschaftlich interessierten medizinischen Nachwuchs unterstützt.
Wolfgang Herzog, 1953 in Neuwied (Rheinland-Pfalz) geboren, studierte zunächst in Göttingen und Berlin Physik, bevor er sich schließlich der Medizin zuwandte. Nach dem Studium in Göttingen kam er 1981 erstmals als Assistenzarzt nach Heidelberg. 1985 promovierte er an der Universität Göttingen. Er absolvierte seine internistische und psychosomatische Facharztausbildung an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. Seit 1996 leitete er die Klinik für Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin und ab 2004 nach der Ablehnung eines Rufes nach München die Universitätsklinik für Allgemeine Medizin und Psychosomatik als Ärztlicher Direktor. Die Klinik ist sowohl im Department Medizin als auch im Zentrum für Psychosoziale Medizin angesiedelt. Unter Federführung dieser Einrichtung wird seit 2013 das Kompetenzzentrum „Prävention psychischer und psychosomatischer Störungen in der Ausbildungs- und Arbeitswelt“ von der Landesregierung Baden-Württemberg gefördert. Zudem engagiert er sich als Sprecher des Senats der Universität Heidelberg und im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärzte- und Bundespsychotherapeutenkammer. Seine Forschungsschwerpunkte sind Essstörungen, somatoforme Störungen und psychische Begleiterkrankungen bei körperlichen Leiden.