Statement des Präsidenten der Bundesärztekammer zur MDS-Behandlungsfehlerstatistik
Zu den heute veröffentlichten Behandlungsfehlerzahlen des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes erklärt der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery: "Die Patienten in Deutschland können darauf vertrauen, dass bei ihrer Behandlung die höchsten Standards angelegt werden und alles unternommen wird, um Fehler zu vermeiden."
Angesichts von fast 700 Millionen Behandlungsfällen im ambulanten Bereich und mehr als 18 Millionen Fällen in den Kliniken jährlich bewegt sich die Zahl der festgestellten ärztlichen Behandlungsfehler im Promillebereich. Dies zeigen sowohl die heute vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen vorgelegten Zahlen, als auch die jährlichen Statistiken der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern. Beide Erhebungen beruhen auf belastbaren Daten und unterscheiden sich damit erheblich von Veröffentlichungen der AOK, die vor einigen Monaten versucht hatte, mit Uraltschätzungen zu Behandlungsfehlern Stimmung gegen Ärztinnen und Ärzte zu machen.
Die Bundesärztekammer wird Ende Juni ihre Behandlungsfehlerstatistik veröffentlichen. Nach ersten Trendanalysen wurde 2013 bei knapp 8000 Sachentscheidungen der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen in knapp einem Drittel der Fälle ein Behandlungsfehler festgestellt. Dieser Trend liegt damit im Niveau der vergangenen Jahre, eine signifikante Verschlechterung ist nicht festzustellen. Wichtig aber ist: Wir kehren diese Fehler nicht unter den Tisch, sondern wir lernen aus ihnen und wir setzen uns dafür ein, dass den betroffenen Patienten schnellstmöglich geholfen wird.
Behandlungsfehler dürfen auch nicht per se mit "Ärztepfusch" gleichgesetzt werden. Eine solche Aussage ist durch keine seriöse Statistik gedeckt. Pfusch ist nichts anderes als eine bewusst nachlässig vorgenommene Arbeit um Kosten zu sparen. Nach Pfusch kommt Vertuschung - genau das wollen wir nicht. Und deshalb machen wir unsere Statistik regelmäßig öffentlich."
Pressemitteilung Bundesärztekammer
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