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  • von Thomas Heckmann

Merck

Abschluss weltweiter Lizenzvereinbarung mit Symphogen

© Michael Bührke / pixelio.de

Merck erweitert zielgerichtetes Anti-EGFR-Therapie-Portfolio durch Erwerb weltweiter Lizenzrechte an Phase-II-Onkologie-Entwicklungskandidaten Sym004 von Symphogen.

Merck hat heute den Abschluss einer weltweiten Lizenzvereinbarung mit Symphogen A/S, Kopenhagen, bekannt gegeben. Die Exklusivlizenz bezieht sich auf die in der Entwicklung befindliche Substanz Sym004 des dänischen Unternehmens, einer gegen den epidermalen Wachstumsfaktor-rezeptor (EGFR) gerichteten Antikörper-Mixtur. Sym004 wird derzeit in einer Studie der Phase I/II zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) vom KRAS-Wildtyp untersucht, bei denen die Erkrankung nach Standardchemotherapie und Behandlung mit einem anderen bereits zugelassenen monoklonalen Anti-EGFR-Antikörper fortgeschritten war. Die Substanz wird außerdem in einer einarmigen, offenen Phase-II-Studie bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN) nach Versagen einer vorausgegangenen Anti-EGFR-Therapie geprüft. „Sym004 verstärkt unsere frühe Entwicklungspipeline um eine Substanz, für die eine bisher nicht klinisch untersuchte synergistische Wirkweise postuliert wird. Sie hat sogar das Potenzial, ein Schlüsselprojekt zu werden, das unser bereits sehr erfolgreiches Erbituxgeschäft ergänzt“, kommentierte Dr. Susan Jane Herbert, Leiterin von Global Business Development and Strategy der Sparte Merck Serono. „Diese Zusammenarbeit ist ein weiteres Zeichen unseres starken Engagements bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen und der Suche nach neuen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten.”

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Merck weltweite und exklusive Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an Sym004. Im Gegenzug erhält Symphogen von Merck eine Vorauszahlung in Höhe von 20 Mio € sowie Zahlungen für Meilensteine bei der klinischen Entwicklung, Zulassung und Vermarktung. Symphogen ist außerdem berechtigt, mögliche Lizenzeinnahmen auf den weltweiten Umsatz zu erhalten. Sym004 besteht aus zwei Antikörpern, die zum einen die Ligandenbindung, Rezeptoraktivierung und Signalübertragung blockieren sollen. Zum anderen sollen sie ein Verschwinden der EGFR-Rezeptoren von der Oberfläche von Krebszellen hervorrufen, indem sie Internalisierung und Abbau der Rezeptoren auslösen. „Wir glauben, dass Merck aufgrund der fundierten Kenntnisse auf dem Gebiet des EGFRs besonders gut positioniert ist, Sym004 weiterzuentwickeln“, sagte Kirsten Drejer, Vorstandsvorsitzende von Symphogen. „Dieser Geschäftsabschluss bestätigt weiter unseren Ansatz der Antikörper-Mixtur als höchst interessante Option.“ Bis Juli 2012 wurden 88 Patienten im Rahmen von klinischen Studien mit Sym004 behandelt. Zu den Nebenwirkungen aus vorläufigen klinischen Daten zählen Durchfall, Hautausschlag, Schleimhautentzündung, Übelkeit, infusionsbedingte Reaktionen und Hypomagnesiämie. Es lagen außerdem keine Hinweise auf Antikörperbildung gegen das Arzneimittel bei wöchentlicher Infusion vor.

Literatur
1. Pedersen MW, et al. Cancer Res 2010;70:588-97.

Symphogen
Symphogen entwickelt Antikörpertherapien (monoklonale und polyklonale Antikörper und Mixturen aus monoklonalen Antikörpern) für Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, für die ein hoher medizinischer Bedarf besteht. Mit seinen firmeneigenen Plattformen Symplex™ discovery, SymSelect™ lead selections und Sympress™ manufacturing erfasst das Unternehmen die unterschiedlichen und spezifischen Aspekte natürlicher Immunreaktionen in Form von rational entworfenen, rekombinanten Antikörpermixturen. Symphogen baut eine diversifizierte Pipeline aus eigenen und Partnerprodukten auf, die viele Indikationen einschließlich Krebserkrankungen, Autoimmun- und Infektionskrankheiten abdeckt. Symphogen ist ein biotechnologisches Privatunternehmen mit Firmensitz in Kopenhagen und unterhält eine US-amerikanische Tochtergesellschaft in Princeton (New Jersey).

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.symphogen.com. Quelle: Pressemeldung der Merck-Gruppe, 06.09.2012 (tsc)

06.03.2024, 15:44 | vth

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