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Leukämie
AvenCell: Erste Patienten erhalten führenden Produktkandidat AVC-201
AvenCell gibt bekannt, dass dem ersten Patienten der führende Produktkandidat AVC-201 verabreicht wurde: die neuartige allogene CD123-spezifische, umschaltbare CAR-T-Therapie zur Behandlung von rezidivierter/refraktärer akuter myeloischer Leukämie und anderer CD123-positiver hämatologischer Malignome AVC-201 ist die erste umschaltbare allogene CAR-T-Zelle der Welt, die mithilfe von CRISPR entwickelt wurde, bei der verhindert wird, dass sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem des Wirts sie abstößt.
AvenCell Therapeutics, Inc. ist ein Unternehmen für Zelltherapie in der klinischen Phase, das sich dem Ziel verschrieben hat, sowohl autologe als auch allogene umschaltbare CAR-T-Zelltherapien zu entwickeln. Es gab bekannt, dass dem ersten Patienten in einer Phase-IA-Studie AVC-201 zur Behandlung rezidivierter/refraktärer akuter myeloischer Leukämie (AML) und anderer ausgewählter CD123-positiver hämatologischer Malignome (NCT05949125) verabreicht wurde. AVC-201 ist ein mit CRISPR entwickelter allogener, umschaltbarer CAR-T-Kandidat, der auf Zellen abzielt, die den Rezeptor CD123 exprimieren, der bekanntlich bei fast allen akuten myeloischen Leukämien und verschiedenen anderen hämatologischen Malignomen überexprimiert wird, und diese eliminiert.
„Patient*innen mit AML, die eine minimale Resterkrankung haben oder deren Krankheit nach den derzeit verfügbaren Behandlungsansätzen weiter fortschreitet, haben in der Regel eine sehr schlechte Prognose und nur begrenzte Behandlungsoptionen", sagt Professor Martin Wermke, Leiter der Einheit für frühe klinische Studien am Nationalen Krebszentrum Dresden. „Die autologe, umschaltbare CAR-T-Therapie von AvenCell hat bereits sehr aussichtsreiche frühe klinische Ergebnisse bei der AML-Behandlung erbracht. AVC-201, ein leicht verfügbares allogenes Spenderzellprodukt, wird die betroffenen Patient*innen voraussichtlich viel schneller und zu wesentlich geringeren Kosten erreichen."
Die Phase-1-Studie umfasst bis zu 37 Patient*innen und wird an mehreren Standorten in Deutschland und in den Niederlanden durchgeführt. Das wichtigste Ziel der Studie besteht darin, das Sicherheitsprofil von AVC-201 zu bewerten und die maximal verträgliche Dosis zu bestimmen. Sekundäre Kriterien sind die Wirksamkeit, die Sicherheit und die Persistenz der CAR-T-Zellen.
„Wir freuen uns, auf der Sicherheit und der erfolgversprechenden Aktivität, die wir in unserer laufenden klinischen Studie mit autologen, umschaltbaren Zellen für die Behandlung von AML (AVC-101) beobachtet haben, aufbauen zu können, indem wir nun die unserer Meinung nach wissenschaftlich überzeugendste allogene Technologie der Branche einsetzen", sagte Andrew Schiermeier, Präsident und CEO von AvenCell. „Wir sind das erste Unternehmen, das umschaltbare CAR-T-Zellen mit einem leicht verfügbaren Spenderansatz für eine breite Anwendung in Krebs- und Autoimmunindikationen kombiniert. Dieser modulare Ansatz eröffnet für die Zukunft eine beispiellose Flexibilität und Verkürzung der Zykluszeiten, eine ansehnliche Skalierung des Angebots und eine erhebliche Senkung der Kosten, was den Einsatz von Zelltherapien für Patient*innen deutlich verbessern wird."
Informationen zu AVC-201
AVC-201 ist eine mit CRISPR modifizierte chimäre Antigenrezeptor (CAR)-T-Zelltherapie, die zwei eigenständige Technologieplattformen umfasst. Die erste verwendet die universelle/umschaltbare Technologie „UniCAR" von AvenCell, die aus einem System mit zwei Komponenten besteht. Die modifizierten T-Zellen werden mit einem „universellen" Rezeptor transduziert, der biologisch völlig inert ist (er exprimiert ein menschliches La-Peptid) und nur aktiviert wird, wenn er an ein zweites biologisches Molekül („Targeting-Modul") gebunden ist, das die T-Zellen zu einem relevanten Krebsantigen (in diesem Fall CD123) lenkt. Die An- oder Abwesenheit des Targeting-Moduls im Blutkreislauf ermöglicht eine exzellente An- bzw. Abschaltung der therapeutischen Aktivität. Die zweite technologische Plattform umfasst eine von Intellia Therapeutics entwickelte und einlizenzierte allogene Zelltechnologie, die es ermöglicht, dass nicht verwandte Spender*innen ihre Zellen für Patient*innen bereitstellen. Diese Zellen werden mithilfe von CRISPR/Cas9 speziell modifiziert, sodass GvHD und Abstoßung durch das Immunsystem des Wirts/Patienten durch angeborene oder adaptive Mechanismen verhindert werden.
Informationen zum klinischen Programm mit AVC-201
Die Phase-I-Studie (NCT05949125) von AvenCell untersucht die Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von AVC-201 bei Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer AML und anderen CD123-positiven hämatologischen Malignomen. Beim Studiendesign handelt es sich um eine offene Studie mit einer aufsteigenden Dosis, die dazu dient, eine Dosis-Kombination von AVC-201 für Zellen und Targeting-Modul zu ermitteln, die in einer nachfolgenden Phase-2-Studie weiter untersucht wird.
Informationen zur akuten myeloischen Leukämie (AML)
AML entwickelt sich typischerweise aus Mutationen in der DNA früher blutbildender Zellen, die zu einer Störung der normalen Zellreifung und -vermehrung führen. Dies führt zu einer Anhäufung von unreifen Zellen im Knochenmark, die gesunde Zellen verdrängen und ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigen. AML stellt einen beträchtlichen Anteil aller Leukämiefälle dar. In den USA werden jährlich ca. 21.000 neue Fälle von AML diagnostiziert, während die Häufigkeit von AML weltweit auf etwa 2–8 Fälle pro 100.000 Menschen jährlich geschätzt wird. Zur Behandlung von AML werden in der Regel Chemotherapien eingesetzt, um die Krebszellen zu zerstören, und seit kurzem auch zielgerichtete Therapien, die auf bestimmte Mutationen abzielen (z. B. IDH, FLT3.) Die meisten AML-Zellen exprimieren zwar den Rezeptor CD123, doch mehrere frühere Versuche, diesen Rezeptor therapeutisch zu nutzen, scheiterten aufgrund der schwierigen Kontrolle der Toxizität. Mit AVC-201 wird diese Einschränkung beseitigt, indem ein schneller Ein- und Ausschalter über die Dosierung des Targeting-Moduls implementiert wird. Die Stammzellentransplantation gilt nach wie vor als die einzige Heilungsmöglichkeit. Die Überlebensrate bei AML kann von verschiedenen Faktoren abhängen, unter anderem vom Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand, bestimmten Genmutationen, dem Ansprechen auf die Behandlung und anderen individuellen Merkmalen. Die Gesamtüberlebensrate nach fünf Jahren liegt bei AML jedoch bei 25–30 %.
Informationen zu AvenCell Therapeutics
Der Name AvenCell leitet sich von dem französischen Wort „avenir" ab und steht für das Ziel des Unternehmens, die ZUKUNFT der Zelltherapie zu sein. AvenCell ist ein revolutionäres Zelltherapieunternehmen, das sich auf schwer zu behandelnde Krebsarten konzentriert. Die Hauptprogramme zielen auf akute myeloische Leukämie (AML) und Prostatakrebs sowie auf andere hämatologische Malignome und solide Tumore ab. AvenCell wurde mit dem Ziel gegründet, allogene Zellen zu schaffen, die genauso lange wie autologe Therapien oder länger überleben, und ein universelles und umschaltbares Konstrukt zu entwickeln, das eine vollständige Kontrolle und Zielumlenkung der T-Zellen nach ihrer Übertragung auf einen Patienten ermöglicht. Durch die Kombination dieser beiden Plattformen kann die Herstellung der Zellen vollständig vom Patienten und dem Krebstarget getrennt werden, was ein erhebliches Skalierungspotenzial bietet und wesentlich effizienter ist als aktuelle Ansätze.
AvenCell Therapeutics, Inc. wurde im Jahr 2021 von Blackstone Life Sciences, Cellex Cell Professionals und Intellia Therapeutics gegründet und hat das biopharmazeutische Unternehmen GEMoaB GmbH in der klinischen Phase übernommen. Der Hauptsitz von AvenCell befindet sich in Watertown, Massachusetts, USA. Eine weitere Betriebsstätte befindet sich in Dresden, Deutschland. AvenCell Europe GmbH ist Sponsor der AVC-201-Studie.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.avencell.com.