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Abivax
Ergebnisse der klinischen Phase 1/2 Studie mit ABX196 zur Behandlung von Leberkrebs

Abivax SA, ein Biotechnologieunternehmen mit Produkten in der klinischen Entwicklung, das neuartige Therapien entwickelt, die das Immunsystem zur Behandlung von chronisch entzündlichen und viralen Erkrankungen sowie Krebs modulieren, gibt heute die detaillierten Ergebnisse der Dosis-Eskalationsphase seiner klinischen Phase-1/2-Studie mit ABX196 zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC, hepatocellular carcinoma) bekannt, die auf dem vom 20. bis 22. Januar 2022 stattfindenden ASCO GI Cancers Symposium vorgestellt werden. In dieser Studie, in die auch zuvor erfolglos mit Checkpoint Inhibitoren behandelte Patienten eingeschlossen wurden, erhielten intensiv vorbehandelte Leberzellkarzinom-Patienten eine Kombinationstherapie, bestehend aus ABX196 und dem Checkpoint Inhibitor Nivolumab. Die Ergebnisse der Studie unterstützen die klinische Weiterentwicklung von ABX196 in der Indikation Leberzellkarzinom.
Die ASCO GI ist eine der wichtigsten internationalen Konferenzen für die Präsentation und den Austausch der neuesten, innovativsten und vielversprechendsten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der gastrointestinalen (Magen-Darm) Krebserkrankungen. Sie wird jährlich von der American Society of Clinical Oncology (ASCO) organisiert, der weltweit führenden Organisation in der klinischen Krebsforschung.
Dr. med. Darren Sigal, Studiendirektor im Bereich gastroenterologische Onkologie am Scripps MD Anderson Cancer Center in San Diego, Arzt an der Scripps Klinik sowie leitender Prüfarzt der Studie sagte: „Ich freue mich darauf, die vielversprechenden Ergebnisse zum Sicherheitsprofil und zum klinischen Nutzen von ABX196 im Rahmen dieser Phase-1/2-Studie auf dem ASCO GI Cancers Symposium 2022 zu präsentieren. Im Rahmen der Dosis-Eskalationsphase wurde ABX196 in Kombination mit Nivolumab an 10 intensiv vorbehandelte HCC-Patienten verabreicht. 50% der Patienten zeigten einen klinischen Nutzen, darunter ein Patient, der partiell auf das Medikament ansprach und vier Patienten, deren Krankheitszustand sich während des Behandlungszeitraums nicht weiter verschlechterte und somit stabil blieb. Es ist bemerkenswert, dass vier dieser fünf Patienten, die zuvor auf die Behandlung mit ausschließlich einem Checkpoint Inhibitor nicht angesprochen hatten, nun einen klinischen Nutzen durch die Kombinationstherapie von ABX196 und einem Checkpoint Inhibitor erfuhren.“
Prof. Dr. med. Hartmut J. Ehrlich, CEO von Abivax, fügte hinzu: „Die positiven Ergebnisse der Dosis-Eskalationsphase sind eine sehr gute Nachricht für Abivax. Sie zeigen das Potenzial von ABX196, die Wirksamkeit von Checkpoint Inhibitoren bei der Behandlung von Leberkrebs auszuweiten und noch weiter zu verstärken. Die Auswahl unserer klinischen Daten für eine Präsentation auf dem ASCO GI Cancers Symposium ist eine Anerkennung des potenziellen Nutzens unseres zweiten klinischen Wirkstoffs ABX196 für die Behandlung von Leberkrebspatienten, bei denen die Behandlung mit Checkpoint Inhibitoren zuvor versagt hatte. Auf der Grundlage dieser ermutigenden Ergebnisse evaluieren wir derzeit das Design für eine weiterführende Studie und prüfen mögliche Partnerschaftsoptionen für ABX196. HCC stellt mit 86.900 neu diagnostizierten Fällen in den G7-Staaten im Jahr 2020 und mit einer durchschnittlichen, insgesamten 5-Jahres-Überlebensrate von weniger als 20% nach wie vor eine Indikation mit einem großen medizinischen Bedarf dar.[1]“
Eine Phase-1/2-Studie mit ABX196 in Kombination mit Checkpoint-Inhibitor Nivolumab an Patienten mit vorbehandeltem Leberzellkarzinom
Die klinische Phase-1/2-Studie zur Behandlung des Leberzellkarzinoms, der häufigsten Form von Leberkrebs, wird derzeit an zwei renommierten Krebszentren in den USA durchgeführt - am Scripps MD Anderson Cancer Center in San Diego (CA) und am MD Anderson Cancer Center in Houston (TX). ABX196, ein Agonist für invariante natürliche Killer-T-Zellen (iNKT-Zellen), wird in dieser Studie zusammen mit dem Checkpoint Inhibitor Nivolumab (Opdivo®, Bristol Myers Squibb) verabreicht, um die Verträglichkeit und eine möglicherweise positive therapeutische Wirkung dieser Kombinationstherapie zu untersuchen. In die aus zwei Phasen bestehende Studie (Dosis-Eskalationsphase und anschließende Expansionsphase) wurden Patienten eingeschlossen, bei denen die Behandlung mit einer Primärtherapie, einschließlich Checkpoint Inhibitoren, zuvor erfolglos verlaufen ist.
In die Dosis-Eskalationsphase der Studie wurden 10 Patienten eingeschlossen und mit einer Dosis von 0,1µg, 0,2µg oder 0,4µg ABX196 in Kombination mit Nivolumab behandelt. Primärziele waren dabei die Bewertung der Anwendungssicherheit, die Festlegung der maximal verträglichen Dosis sowie die Evaluierung von Anzeichen eines klinischen Nutzens.
Das Median-Durchschnittsalter der 10 Patienten lag bei 66 Jahren. 9 der 10 Patienten waren zuvor mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor behandelt worden, 7 davon mit Nivolumab. Insgesamt wurden 76 unerwünschte Nebenwirkungen berichtet, darunter Diarrhö (6), Unwohlsein/Müdigkeit (6), AST/ALT-Anstieg (6), und ein Patient zeigte eine Reaktion an der Injektionsstelle. Die maximal verabreichte Dosis lag bei 0.4µg.
Bei 5 Patienten wurde ein klinischer Nutzen beobachtet. Davon zeigte ein Patient ein partielles Ansprechen und 4 Patienten erreichten die Stabilisierung ihres Krankheitszustands. Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit lag für alle Patienten bei 113,5 Tagen (49-450 Tage) und bei 276 Tagen (172-450 Tage) für diejenigen Patienten, bei denen die Behandlung einen klinischen Nutzen zeigte.
Die Kombination von ABX196 und Nivolumab wurde gut vertragen und es traten weder eine dosislimitierende Toxizität noch behandlungsbedingte schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen auf. In dieser kleinen, aber intensiv vorbehandelten HCC-Patientenpopulation zeigte die Kombinationstherapie aus ABX196 und Nivolumab vielversprechende Anzeichen für einen klinischen Nutzen, auch bei denjenigen Patienten, die zuvor mit Checkpoint Inhibitoren behandelt worden waren.
Auf der Grundlage der ersten Ergebnisse evaluiert Abivax derzeit das Design einer weiterführenden Studie mit ABX196 zur Behandlung von HCC und prüft parallel dazu mögliche Partnerschaftsoptionen.
Über ABX196
ABX196 ist ein synthetischer Glykolipid-Agonist für invariante natürliche T-Killer-Zellen (iNKT) in einer liposomalen, intramuskulär verabreichten Formulierung. Eine von Abivax durchgeführte klinische Phase-1-Studie an gesunden Probanden zeigte ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil sowie eine starke Aktivierung von iNKT-Zellen. In präklinischen Studien konnten das Potenzial von ABX196 zur Anwendung in der Krebstherapie nachgewiesen werden: Als Monotherapie sowie auch in Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor zeigte ABX196 bei der Behandlung des Leberzellkarzinoms einen statistisch hochsignifikanten therapeutischen Effekt, indem es das Tumorwachstum in der Leber (Bestimmung mit Hilfe der Magnetresonanztomographie, MRT) verringerte und die Überlebensrate in einem HCC-Mausmodel erhöhte. Abivax hält die Exklusivrechte an ABX196 vom Scripps Research, der University of Chicago und der Brigham Young University.