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Medizintechnik
ISAS gründet Leibniz-Forschungsverbund Medizintechnik
An dem Verbund beteiligen sich zunächst vor allem Institute mit medizinischer oder naturwissenschaftlicher Ausrichtung. In Zukunft werden jedoch auch Einrichtungen aus dem Bereich der Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften eingebunden, die sich mit der Marktfähigkeit und der Akzeptanz der entwickelten Produkte befassen sollen. Diese Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn die Gesundheitssysteme in aller Welt leiden unter steigenden Kosten und Patientenzahlen. Benötigt werden daher Therapie- und Diagnosetechniken, die nicht nur möglichst kostengünstig und effizient arbeiten, sondern auch von den Patienten angenommen werden.
Für das ISAS ist es bereits die dritte Mitgliedschaft in einem Leibniz-Forschungsverbund; das Institut beteiligt sich seit Ende 2012 bereits an den Verbünden „Gesundes Altern“ sowie „Wirkstoffe und Biotechnologie“. Im neuen Medizintechnik-Verbund ist es nun sogar von Anfang an ganz vorne mit dabei: Professor Albert Sickmann, Leiter des ISAS, wird vorerst den Posten als Sprecher des Forschungsverbundes übernehmen.
„Dank unserer interdisziplinär angelegten Forschung arbeiten wir hier am ISAS an vielen Schnittstellen zur Biotechnologie, Medizintechnik, Biomedizin oder Wirkstoffforschung“, erläutert Sickmann. „Daher können wir in all diesen Verbünden wertvolle Beiträge leisten. Wir erhoffen uns von der Arbeit in den Leibniz-Forschungsverbünden zahlreiche Synergie-Effekte, um wichtige Entwicklungen schneller voranzubringen.“
Von der Leibniz-Gemeinschaft erhält der neue Forschungsverbund eine Anschubfinanzierung von 80.000 Euro; im Wesentlichen werden die beteiligten Institute jedoch selbst dafür sorgen, die Gelder für ihre Verbundprojekte einzuwerben.
Hintergrundinfos:
Das ISAS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 86 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen – unter anderem in Form der Wissenschaftscampi –, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro.
Leibniz-Forschungsverbünde sind Zusammenschlüsse von Leibniz-Einrichtungen, die gemeinsam aktuelle wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Fragestellungen inter- und transdisziplinär bearbeiten möchten. Die Forschungsverbünde sind mit einer Perspektive von fünf bis fünfzehn Jahren angelegt und offen für die Zusammenarbeit mit Universitäten, anderen außeruniversitären Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie ausländischen Forschungsgruppen.
Am Leibniz-Forschungsverbund Medizintechnik sind außer dem ISAS folgende Leibniz-Einrichtungen beteiligt: Deutsches Primatenzentrum - Leibniz-Insitut für Primatenforschung (DPZ), Göttingen; Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin; Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), Berlin; Forschungszentrum Borstel - Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften (FZB), Borstel; Heinrich-Pette-Institut - Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI), Hamburg; Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI), Jena; Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo); Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP); Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP), Frankfurt (Oder); Leibniz-Insitut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW), Dresden; Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI), Jena; Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN), Magdeburg; Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF), Dresden; Leibniz-Insitut für umweltmedizinische Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (IUF); Institut für Photonische Technologien (IPHT), Jena (vorauss. ab 2014 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft).