Der japanische Arm des Schweizer Pharma-Giganten Novartis hat 2.500 Fälle von ernsthaften Nebenwirkungen bei Leukämie- und anderen Krebspräparaten, darunter auch einige Todesfälle, nicht den zuständigen Behörden gemeldet. Dieser aktuelle Vorfall reiht sich in die Liste von Skandalen ein, in welche die japanische Tochter des Konzerns in jüngster Zeit verwickelt war.
Bereits vergangenen Freitag teilte Novartis mit, die Behörden von insgesamt 2.579 Fällen seriöser Nebenerwirkungen nicht in Kenntnis gesetzt zu haben. Darunter waren laut der japanischen Presseagentur Jiji Press auch einige Fälle mit tödlichen Ausgang. Nun befürchtet man, dass die Zahl der angegebenen Fälle noch um ein Vielfaches steigen könnte. Denn Novartis ermittelt derzeit in 6.000 weiteren Fällen.
Skandale häufen sich
Diese Nachricht kommt vier Monate, nachdem der Pharmakonzern das gesamte Management seines japanischischen Armes ausgetauscht hat. Zuvor gab es Vorwürfe darüber, dass Novartis Japan nicht gründlich genug die möglichen Nebenwirkungen der Leukämiepräparate publik gemacht hatte.
Im Juli dieses Jahres beschuldigten japanische Staatsanwälte den Ableger von Novartis, dass falsche Daten propagiert wurden, um den Verkauf eines populären Blutdruckmittels zu forcieren. Auch ein ehemaliger Mitarbeiter wurde bereits angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, klinische Studien manipuliert zu haben, die später im Marketing für das Blutdruckpräparat Valsartan Verwendung fanden.
pressetext.redaktion / pte20140902004
Christian Sec, Tel.: +43-1-81140-300, eMail: sec@pressetext.com