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Merck Serono / BeiGene
Positive Stellungnahme des CHMP zur Aktualisierung der Zulassung von Erbitux

Die positive Stellungnahme stützt sich auf die Gesamtheit der Daten, die zur Rolle des RAS-Tumorstatus bei mCRC auf das Nutzen-Risikoprofil des Arzneimittels erhoben wurden. Die Empfehlung bezieht sich primär auf neue Biomarkerdaten der OPUS-Studie (1).
In kürzlich durchgeführten Analysen von Studien mit monoklonalen Anti-EGFR-Antikörpern wie beispielsweise Erbitux wurden Tumorgewebeproben von Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumorstatus (Exon 2) hinsichtlich zusätzlicher RAS-Mutationen (definiert als Mutationen in den Exons 3 oder 4 des KRAS-Gens und/oder den Exons 2, 3 oder 4 des NRAS-Gens) bewertet. Die Ergebnisse dieser Studien deuten darauf hin, dass Patienten mit RAS-Wildtyptumoren von der Behandlung mit Erbitux profitieren könnten, Patienten mit RAS-Mutation dagegen nicht.
„Wir freuen uns sehr über diese wichtige Entwicklung des Zulassungsstatus von Erbitux, die aus neuen Daten unserer vorherigen und laufenden Studien bei Darmkrebspatienten resultiert", sagte Dr. Annalisa Jenkins, Leiterin Global Research and Development der Sparte Merck Serono. „Mit zunehmendem Wissen um die molekularen Grundlagen der Tumorentstehung und die Erkrankung selbst sind wir um so entschlossener, das Prinzip der patientenzentrierten Arzneimittelentwicklung und personalisierten Medizin mit einzubeziehen.”
In Einklang mit der Empfehlung des CHMP und der noch ausstehenden Zustimmung durch die Europäische Kommission wird Erbitux zur Behandlung von Patienten mit EGFR (epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor) exprimierendem mCRC vom RAS-Wildtyp in Kombination mit einer Irinotecan-basierten Chemotherapie als Erstlinienbehandlung in Kombination mit FOLFOX oder als Monotherapie bei Patienten, bei denen die Therapie mit Oxaliplatin und Irinotecan versagt hat und die Irinotecan nicht vertragen, indiziert sein. Bei dieser Indikationsänderung wäre die Kombination von Erbitux mit einer Oxaliplatin-haltigen Chemotherapie bei mCRC-Patienten mit mutiertem oder unbekanntem RAS-Tumorstatus kontraindiziert.
OPUS-Studie
Die OPUS-Studie (Oxaliplatin and Cetuximab in first-line treatment of mCRC) ist eine randomisierte, kontrollierte Studie der Phase II mit 337 mCRC-Patienten, davon 179 mit KRAS-Wildtyptumoren (Exon 2). Sie belegt die Wirksamkeit von Erbitux plus FOLFOX-4 (Oxaliplatin-basierte Chemotherapie) im Vergleich zu Monotherapie mit FOLFOX-4.(2) Die Ergebnisse der Analyse des RAS-Tumorstatus wurden zur Vorstellung auf dem Gastrointestinal Cancers Symposium (ASCO GI) 2014 eingereicht.
Kolorektalkarzinom
Das Kolorektalkarzinom (CRC) ist der vierthäufigste Krebstyp weltweit mit einer geschätzten Erkrankungsrate von über 1,2 Mio Fällen (3). Die weltweite Zahl der Todesfälle infolge CRC wird auf 608.000 pro Jahr geschätzt. Damit entfallen 8% aller krebsbedingten Todesfälle auf diesen Krebstyp, womit das CRC die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache darstellt3. Fast 60% der Erkrankungen entfallen auf Industrieländer. Grundsätzlich sind die Erkrankungs- und Sterberaten bei Männern erheblich höher als bei Frauen (3). Allein in Europa liegt die Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr bei 436.000 und die jährliche Sterberate bei rund 212.000 Todesfällen (4).
Referenzen
1. Tejpar S et al. Eingereicht zur Präsentation auf dem Gastrointestinal Cancers Symposium 2014, vom 16. - 18. Januar 2014.
2. Bokemeyer C, et al. Ann Oncol 2011;22(7):1535–46.
3. Ferlay J, et al. Int J Cancer 2010;127(12):2893–917.
4. Ferlay J, et al. Eu J Cancer 2010;46(4):765–81.
Weitere Informationen zu Erbitux in den Indikationen Kolorektalkarzinom und Kopf-Hals-Tumoren finden Sie im Internet unter: www.globalcancernews.com
Erbitux
Erbitux® ist der erste monoklonale Antikörper vom Typ IgG1, der hochwirksam und gezielt den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) blockiert. Als monoklonaler Antikörper unterscheidet sich Erbitux in seiner Wirkweise von nicht-selektiven Standard-Chemotherapien dadurch, dass er spezifisch an den EGFR bindet. Durch diese Bindung wird die Aktivierung des Rezeptors und das nachgeschaltete Signalleitungssystem gehemmt, wodurch sowohl die Invasion der Tumorzellen in gesundes Gewebe als auch die Ausbreitung der Tumoren in neue Körperregionen (Metastasierung) vermindert wird. Darüber hinaus wird angenommen, dass es die Fähigkeit der Tumorzellen, die durch Chemo- und Strahlentherapie verursachten Schäden zu reparieren, sowie die Ausbildung neuer Blutgefäße in den Tumoren verringert, was zu einer generellen Hemmung des Tumorwachstums zu führen scheint.
Als häufigste Nebenwirkung tritt bei Behandlung mit Erbitux ein akneartiger Hautausschlag auf, der wiederum mit einem guten Ansprechen auf die Therapie zu korrelieren scheint. Bei etwa 5 Prozent aller Patienten können unter der Behandlung mit Erbitux Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten; bei etwa der Hälfte handelt es sich um schwere Reaktionen.
Erbitux ist bereits in 93 Ländern zugelassen. Es ist für die Behandlung von Kolorektalkarzinom in 93 Ländern und für die Behandlung von Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN) in 91 Ländern zugelassen:
Merck hat die Vermarktungsrechte für Erbitux außerhalb der USA und Kanada 1998 in Lizenz von ImClone LLC, einer 100%igen Tochtergesellschaft von Eli Lilly and Company, erworben. In Japan wird Erbitux gemeinsam von ImClone, Bristol-Myers Squibb Company und Merck entwickelt und vermarktet. Merck hat sich dem Ziel einer Förderung der Onkologie-Therapie verschrieben und untersucht derzeit neuartige therapeutische Ansätze in hoch spezifischen Bereichen.