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Studie geht Nutzendimensionen von innovativen Therapien auf den Grund
Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Wert und Nutzen medizinischer Innovationen reichen weit über den direkten Nutzen für die Patientinnen und Patienten hinaus. Sie können Ausgaben im Gesundheitswesen reduzieren, etwa durch verkürzte Spitalsaufenthalte und ebenso den Pflegeaufwand für Angehörige. Krankenstände können verkürzt oder gar vermieden und das Gesundheitswesen insgesamt auf Prozessebene verbessert werden, wie die Studie aufzeigt.“
In einem ersten Schritt arbeitete das IHS-Team rund um Thomas Czypionka die Literatur zum Begriff „Innovation“ auf. Schon dabei wird erkennbar, wie und wo sich Innovationen auf den Standort Österreich auswirken. Um darauf einen möglichst breiten Blickwinkel zu haben, wurde ein eigener Studienbeirat mit Fachleuten aus Wissenschaft, Verwaltung, Ministerien, Zahlersystem, Sozialpartnern und PatientInnenvertretungen eingebunden und der Prozess um einen Open-Science-Workshop ergänzt. Ein Herunterbrechen der positiven Auswirkungen innovativer Therapien entlang einzelner Krankheiten wird in einem nächsten Schritt folgen.
Tatsache ist, dass innovative Therapien oftmals aufgrund ihrer aufwendigen Technologien höhere Ausgaben bedeuten, beispielsweise im Bereich der Krebsbekämpfung. Gleichzeitig aber macht die Studie offensichtlich, dass sie ausgabensenkend auf das gesamte System wirken. Dies in ganzer Breite sichtbar zu machen, ist für Ina Herzer, Geschäftsführerin von MSD Österreich und Leiterin der PHARMIG-Plattform Innovation, ein zentraler Grund für diese Studie: „Der Standort und die Wirtschaft profitieren enorm von Innovationen im Gesundheitswesen – zahlreiche Arbeitsplätze sind nur ein Aspekt davon. Durch Vorleistungen und wechselseitig verknüpfte Liefer- und Bezugsstrukturen wird auch in anderen Branchen Wertschöpfung generiert. Darüber hinaus treibt die aktive Innovationstätigkeit eines Landes seine Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität voran. Es ist höchst an der Zeit, all das sichtbar zu machen.“ Wo Innovationen helfen, dass Menschen gesund erhalten werden oder bleiben, bleibt zudem deren Arbeitskraft länger erhalten. Ebenso kann der Pflegeaufwand für Angehörige reduziert werden, wenn Erkrankte schneller wieder fit gemacht werden.
Die öffentliche Hand hat den Auftrag, Gesundheitsleistungen weiterzuentwickeln, die Versorgung zu verbessern und damit die individuelle Erhaltung der Gesundheit sicherzustellen. Dazu zählt auch, den Menschen frühen und uneingeschränkten Zugang zu Diagnostik und Therapien zu ermöglichen. „Auch hier leisten wir als Industrie unseren Beitrag, indem wir gemeinsam mit den Systempartnern an neuen Prozessen bei der Bewertung von Innovationen im Zuge der Erstattung arbeiten, genauso an neuen Modellen zu einer nachhaltigen Finanzierung“, so Herzer.
Nach der Aufarbeitung der Literatur werden nun in der zweiten Phase der längerfristig angelegten Studie einzelne Indikationen herangezogen, wie u. a. etwa Diabetes, Krebs. Dabei wird konkret dargestellt werden, wo und in welchem Ausmaß medizinische Innovationen schlagend werden. Über dieses Ziel sagt Herzer: „Dies soll dazu beitragen, mehr Verständnis für Innovationen zu schaffen und den frühen Zugang zu neuen medizinischen Therapien für Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass derartige Produkte frühzeitig in die Erstattung kommen und die Partner im Gesundheitswesen an nachhaltigen Finanzierungsmodellen arbeiten. Solche gibt es bereits in anderen Ländern, Stichwort ‚Pay-for-performance‘.“
Für Herzer und Herzog gehe es gleichermaßen darum zu zeigen, wie sehr ein modernes Gesundheitswesen und medizinische Innovationen Antriebsfaktoren darstellen, die den Standort Österreich stärken. „Innovationen sind die treibende Kraft im Gesundheitswesen. Als Standort Österreich sollten wir nicht nur die Früchte der globalen Innovation konsumieren, sondern auch selbst Innovationstreiber sein“, appelliert Herzog.
Link zum IHS-Projektbericht: Wert von Innovation im Gesundheitswesen