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Bayern
Bayerisches Gesundheitsministerium legt im Darmkrebsmonat März neue Infobroschüre auf
Allein in Bayern erkranken jedes Jahr mehr als 8.000 Menschen an Darmkrebs. Jährlich sterben daran über 3.000 Menschen im Freistaat. Darmkrebs ist bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung und Krebstodesursache.
Die Ministerin unterstrich: "Bei frühzeitiger Diagnose ist Darmkrebs heilbar. Bislang nimmt jedoch nur etwa die Hälfte der Frauen und ein Viertel der Männer, die Anspruch darauf haben, an der Krebsfrüherkennung teil. Daher mein Appell: Gehen Sie zur Darmkrebs-Vorsorge!"
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Versicherten ab dem 50. Lebensjahr den Stuhlbluttest und ab dem 55. Lebensjahr die Darmspiegelung.
Huml ergänzte: "Damit Darmkrebs gar nicht erst entstehen kann, ist eine gesundheitsförderliche Lebensweise wichtig. Experten schätzen, dass sich das Risiko für Darmkrebs durch eine ausgewogene Ernährung, den Verzicht aufs Rauchen und ausreichend Bewegung um rund die Hälfte verringern lässt."
Als erstes Bundesland fördert Bayern seit 2013 ein Modellprojekt zur Darmkrebsvorsorge, das sich insbesondere mit der Frage nach der geeignetsten Informationsform befasst. In Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und der Techniker Krankenkasse in Bayern werden an bis zu 90.000 gesetzlich Versicherte im Alter von 50 und 55 Jahren in einem Zeitraum von drei Jahren verschiedene Informationsmaterialien über die Darmkrebs-Früherkennung zugeschickt. Das Modellprojekt wird im Rahmen der Gesundheitsinitiative "Gesund.Leben.Bayern." mit 130.000 Euro gefördert.
Mit der neu aufgelegten Broschüre informiert das Bayerische Gesundheitsministerium zu allen Fragen rund um Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs. Das Infoblatt ist ab März unter http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmgp_gesund_023.htm abrufbar.
Huml lobte: "Das Hospiz- und Palliativnetzwerk Rachel-Rusel ist ein Musterbeispiel. Damit sind landkreisübergreifende Versorgungsstrukturen entstanden, die eine körperliche, psychische, spirituelle und soziale Begleitung Schwerstkranker, Sterbender und ihrer Angehörigen ermöglichen." Das Netzwerk stelle einen reibungslosen Übergang sicher zwischen der ambulanten Betreuung zu Hause durch Hausarzt, Pflegedienst und ambulante Hospizdienste, der stationären medizinischen Versorgung in der Klinik beziehungsweise Palliativstation bis hin zur pflegerischen Versorgung in einem stationären Hospiz.
Die Ministerin bekräftigte: "Für mich gehört es zu einer humanen Gesellschaft, schwerstkranken und sterbenden Menschen durch ganzheitliche Begleitung ein selbstbestimmtes, möglichst schmerzfreies Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Dabei müssen wir die Ängste und Sorgen beim Gedanken an den Tod sehr ernst nehmen. Im Hospiz- und Palliativbereich werden Menschen beim Sterben begleitet und ihre Schmerzen behandelt, aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert."
Huml fügte hinzu: "Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert. Aber das Sterben wird nicht aktiv unterstützt. Alten und schwerstkranken Menschen darf nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie der Gesellschaft zur Last fallen. Eine organisierte Suizidbeihilfe lehne ich deshalb ebenso strikt ab wie die aktive Sterbehilfe."