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Digitalisierung
Bayerns Gesundheitsministerin fordert Nachbesserungen bei E-Rezept
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert von der Bundesregierung Nachbesserungen bei dem zum 1. Januar dieses Jahres eingeführten E-Rezept. Die Ministerin betonte in München: „Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts war ein überfälliger Schritt. Denn es ist wichtig, die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens voranzutreiben. Leider kommt es noch zu Start-Schwierigkeiten und zu Frustration bei den Leistungserbringern sowie den Patientinnen und Patienten."
"Beispielsweise fehlte bei E-Rezepten in den ersten Tagen nicht selten die elektronische Signatur des ausstellenden Arztes, ohne die das E-Rezept nicht in den Apotheken eingelöst werden kann.“
Gerlach erläuterte: „Diese Frustration hätte die Bundesregierung vermeiden können, wenn sie den bayerischen Forderungen nachgekommen wäre und Arztpraxen und Apotheken bei der digitalen Transformation besser unterstützt hätte. Zudem ist der Bund unserem Vorschlag nicht gefolgt, eine Aufklärungskampagne zum E-Rezept für die Bürgerinnen und Bürger zu starten. Das hat zu einem holprigen Start geführt.“
Die Ministerin unterstrich: „Es ist entscheidend, dass die Menschen mitgenommen werden – egal welchen Alters und egal ob auf dem Land oder in der Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger müssen umfassend über die Chancen und die anstehenden Schritte der digitalen Transformation im Gesundheitswesen informiert werden, damit Ängste und Bedenken abgebaut werden. Nur so können Digitalisierung und das E-Rezept schlussendlich funktionieren.“
Die Ministerin erklärte: „Das E-Rezept ist ein entscheidendes Instrument, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen und eine große Chance, sie für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar zu machen. Dabei ist die Digitalisierung kein Selbstzweck und darf nicht als Zusatzbelastung bei Leistungserbringern und in der Bevölkerung empfunden werden.“
Gerlach fügte hinzu: „Bayern fordert deshalb schon lange beim Bund ein Praxiszukunftsgesetz. Damit soll gerade niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten geholfen werden, die digitale Transformation wie etwa die Einführung des E-Rezepts finanziell zu bewältigen.“
Die Ministerin betonte: „In Bayern lassen wir die Praxen auch bei der Umsetzung nicht allein. Als Ergänzung der Modellregion für Telematikinfrastruktur in Ober-, Mittel- und Unterfranken bauen wir mit unserem eigenen Projekt ‚Health Care BY Your Side‘ daher ein digitales Ökosystem zur Unterstützung der Digitalisierung in Arztpraxen und zur bestmöglichen Wissensvermittlung bei den Bürgerinnen und Bürgern aus. So werden wir auch auf unseren Social-Media-Kanälen Beiträge zur Anwendung des E-Rezeptes zur Verfügung stellen.“
Die Ministerin ergänzte: „Zudem sollten auch die privaten Krankenversicherungen für ihre Versicherten schnell die Voraussetzungen zur Nutzung eines E-Rezepts schaffen. Dafür brauchen die Versicherten eine digitale Identität – und beim Arztbesuch muss ein Online-Check-in möglich sein. Anders als GKV-Versicherte haben Privatversicherte nämlich keine elektronische Gesundheitskarte und können daher nur dann E-Rezepte einlösen, wenn auch für sie die technischen Voraussetzungen vorliegen. Unabhängig davon ist auch der Bund gefordert, hier zur Beschleunigung rechtliche Grundlagen für die privaten Krankenversicherungen zu schaffen.“
Weitere Informationen zum E-Rezept finden Sie unter: https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/.