- Politik [+]
Melanie Huml
Bayerns Gesundheitsministerin wirbt für Entscheidung für Organspendeausweis
Auf diese aktuelle Zahl hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Freitag hingewiesen. Huml betonte: "Organspende kann Leben retten. Deshalb ist es wichtig, dass sich mehr Menschen für einen Organspendeausweis entscheiden."
Die Ministerin erläuterte: "Derzeit warten in Bayern mehr als 1.400 Menschen auf ein Spenderorgan, deutschlandweit sind es rund 10.000. Zwar steht eine große Mehrheit der Bevölkerung der Organspende grundsätzlich positiv gegenüber, aber es besitzen nur 36 Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis. Wer zu Lebzeiten mit einem Organspendeausweis für Klarheit sorgt, nimmt seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in schweren Stunden."
Im Jahr 2017 war die Zahl der postmortalen Organspender in Bayern noch entgegen dem bundesweiten Trend im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – und zwar von 121 auf 143.
Huml unterstrich: "Wir brauchen noch mehr Aufmerksamkeit für das Thema Organspende. Bayern setzt unter anderem auf Informationskampagnen – in diesem Jahr unter dem Titel 'Keine Ausreden. Entscheide dich jetzt!'. Darüber hinaus hat der Freistaat zum 1. Januar 2017 als erstes Bundesland eine konkrete Freistellungsregelung für die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken eingeführt. Deshalb begrüßen wir das Vorhaben der Bundesregierung, die Rahmenbedingungen für die Organspende in den Kliniken zu verbessern und insbesondere eine konkrete Freistellungsregelung bundesweit umzusetzen."
Zusammen mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation organisiert das bayerische Gesundheitsministerium ferner Regionalkonferenzen für Transplantationsbeauftragte und Intensivpflegepersonal. Im Jahr 2016 wurde zusammen mit rund 60 Institutionen aus Politik, Kirchen, Wirtschaft und Gesellschaft das "Bündnis Organspende Bayern" gegründet. Es hat das Ziel, in Bayern eine Kultur der Organspende zu etablieren.