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Österreich
Brustkrebs-Screening ist medizinischer Fortschritt
"Erstmals gibt es in Österreich ein Brustkrebs-Screening-Programm, dank dem Frauen ab 45 aktiv eingeladen werden, sich untersuchen zu lassen. Das ist ein medizinischer Fortschritt, weil es dazu führen wird, dass sich Frauen, die bis jetzt nicht zur Vorsorgeuntersuchung gegangen sind, untersuchen lassen werden. Jede Krankheit, die somit früher erkannt werden kann, ist daher ein Erfolg für die betroffenen Frauen und unterstreicht den Mehrwert des neuen Vorsorgeprogramms", ist SPÖ-Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig überzeugt. "Dass durch das bewusste Schüren von Ängsten - so auch heute im Budgetausschuss von ÖVP-Frauensprecherin Schittenhelm - auf dem Rücken von Frauen Verunsicherungspolitik gemacht wird, ist höchst bedauerlich und verwerflich", so die Abgeordnete. ****
"Ich möchte es noch einmal klar sagen, damit auch Kollegin Schittenhelm es versteht: Auch in Zukunft können Frauen, wenn die medizinische Notwendigkeit besteht, das heißt, wenn eine entsprechende Krankengeschichte vorhanden ist bzw. familiär ein erhöhtes Risiko besteht, ohne Einladung und unabhängig vom Alter außerhalb der Zweijahres-Frist zur Radiologin bzw. zum Radiologen gehen. Daran ändert das neue Vorsorge-Programm absolut nichts", bekräftigte Königsberger-Ludwig und versicherte: "Frauen, die bereits jetzt regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gegangen sind, werden das auch weiterhin tun. Wir haben es uns aber zum Ziel gesetzt, die Frauen zu erreichen, die bis jetzt nicht zum Arzt bzw. zur Ärztin gegangen sind. Das wird mit dem Screening-Programm gelingen", ist die SPÖ-Abgeordnete überzeugt.
"An dieser Stelle ist es mir ebenfalls ein Anliegen, Gesundheitsminister Alois Stöger für die rasche Reaktion auf die Startschwierigkeiten beim Screening-Programm zu danken. So ist es nun dank seinen Bemühungen möglich, dass Frauen ohne Einladung und ohne die bisher notwendige Zuweisung einfach mit der E-Card zur Radiologin bzw. zum Radiologen gehen können. Wo Kollegin Schittenhelm hier eine Verschlechterung sieht, ist mir unbegreiflich", wundert sich Königsberger-Ludwig. Auch das Verhältnis zwischen Vertrauensärztin bzw. -arzt und Patientin werde durch das neue Brustkrebs-Screening Programm nicht angetastet, denn die Befunde können selbstverständlich weiterhin mit dem Vertrauensarzt/der Vertrauensärztin besprochen werden.
Insgesamt bringe das Vorsorge-Programm deutliche Verbesserungen: Zwei RadiologInnen befunden unabhängig voneinander die Bilder, nur speziell geschulte zertifizierte ÄrztInnen mit mindestens 2.000 Befundungen im Jahr dürfen am Screening-Programm teilnehmen und es dürfen nur besonders strahlungsarme technische Geräte, die strengen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen unterzogen werden, zur Anwendung kommen. Bei Unklarheiten bei der Mammographie wird sofort eine Ultraschalluntersuchung angeschlossen. "Diese Fakten sollte sich Frau Schittenhelm zu Herzen nehmen, bevor sie Frauen unnötig verunsichert", so Königsberger-Ludwig.