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Pflegekammern
Die Pflegenden haben entschieden: Ja zur Pflegekammer

"Damit steht der Gründung einer Pflegekammer nichts mehr im Weg", sagt Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V.) und Vorsitzende der Bay. Arge heute zur Bekanntgabe der Umfrageergebnisse.
"Pflege braucht einen Richtungswechsel"
Die professionell Pflegenden möchten ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand nehmen. Mit ihrer Entscheidung in der repräsentativen Umfrage der Hochschule München im Auftrag des Bayerischen Gesundheitsministeriums haben sie sich für eine eigene Stimme im Gesundheitswesen ausgesprochen. "Künftig sollen nicht mehr andere entscheiden, was gut für die Pflege ist. Die Pflegenden wollen ihren Beruf, den sie selbst am besten beurteilen können, in eigener Verantwortung regeln. Angesichts der Herausforderungen, die auf uns zukommen, ist das die einzige tragfähige Lösung. Die Pflege braucht endlich einen Richtungswechsel", so Dr. Biederbeck weiter.
Fachgerechte und professionelle Pflege sicherstellen
Die Einrichtung einer Pflegekammer ist längst überfällig. Im nächsten Schritt muss jetzt zügig das bereits seit zwei Jahren vorliegende Kammergesetz vom Landtag verabschiedet werden. Das fordern die 13 Pflegeberufsverbände in Bayern, die zur Bayerischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe (Bay. Arge) zusammengeschlossen sind.
Nur mit einer Pflegekammer wird es gelingen, eine fachgerechte und professionelle Pflege der Bevölkerung gewährleisten zu können. Die rasante Zunahme pflege- und hilfebedürftiger Menschen und der drastische Fachpersonenmangel in der Pflege erfordern jetzt ein schnelles Handeln: Pflege ist die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen, nur mit ihr wird es gelingen, pflege- und hilfebedürftige Menschen adäquat zu versorgen.
Beruf wird aufgewertet
Eine Pflegekammer, vergleichbar mit einer Ärzte- oder Apothekerkammer, hat politisch ein anderes Gewicht und kann bei Gesetzen besser mitwirken. Wenn die Pflege mehr Gehör findet, wird der Beruf an sich aufgewertet. Für viele wird es wieder eine Option sein, in den Beruf zu gehen oder zurückzukehren. "Wir brauchen dringend viele, motivierte Pflegende, es ist fünf vor zwölf", so Dr. Biederbeck.
Schon bei der großen Demonstration 2011 in München haben die Pflegenden sich eindeutig für die Pflegekammer ausgesprochen und zirka 25 000 Unterschriften gesammelt. "Auch in vielen anderen Bundesländern haben sich die Pflegenden für eine Kammer ausgesprochen. Bei der großen Bedeutung, die die Pflege in Zukunft haben wird, geht es im Gesundheitswesen nicht mehr ohne das Votum der Pflegefachpersonen", so Dr. Biederbeck.