- Politik [+]
Umfrage zur Pflegekammer Bayern
Eindeutig uneindeutig ist keine klare Mehrheit
"Eine Kammer löst die Probleme der Pflege nicht, weil sie an den entscheidenden Stellen nicht zuständig ist", erläutert der Leiter der Münchener Landesgeschäftsstelle des bpa, Joachim Görtz, die Kritik des Verbandes. Qualitätsanforderungen, Personalschlüssel, Vergütungen und Pflegestandards würden weiterhin durch die bestehenden Verbände und Vertragspartner mit den Pflegekassen verhandelt. An diesen Entscheidungen seien zudem die Berufsverbände der Pflegekräfte bereits beteiligt.
"Eine Kammer bringt finanzielle Belastungen und noch mehr Bürokratie für die Pflegenden", ergänzt der Landesvorsitzende Kasri. Er betont: "Die Kammer ist das falsche Mittel für die Herausforderungen in der Pflege. Die Landesregierung sollte sehr genau prüfen, ob ein derart schwaches Votum eine Basis für die Einrichtung einer Zwangskammer sein kann."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über 900 in Bayern, die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und ca. 18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.