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Brustkrebs-Screening startet
Gesundheitsminister Stöger: Neues Programm bringt mehr Qualität und reduziert Barrieren
"Das neue Brustkrebs-Screening bringt mehr Qualität und verringert die Barrieren, an einer Screening-Untersuchungen teilzunehmen", sagte Stöger. Erstmals gebe es ein qualitätsgesichertes, koordiniertes Früherkennungsprogramm. Die Ziele: mehr Frauen, die zur Mammographie gehen, bessere Heilungschancen durch Früherkennung und die Senkung der Brustkrebssterblichkeit.
Die Eckpunkte des Programms: Frauen der Hauptrisikogruppe zwischen 45 und 69 Jahren werden in Zukunft alle zwei Jahre zur Mammographie geladen. Der Brief gilt als Überweisung für die Radiologie, die Frau kann sich direkt mit dem Brief an einen der teilnehmenden Radiologen wenden. Frauen ab 40 und bis 75 können sich unter der Nummer 0800 500 181 oder unter www.frueh-erkennen.at ebenfalls zum Programm anmelden.
Beim Screening handelt es sich um ein Zusatzangebot für Frauen ohne Beschwerden. Für Frauen, bei denen ein medizinischer Verdacht - zum Beispiel ein Knoten - vorliegt oder die ein genetisches Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken, ändert sich nichts: Sie werden weiterhin altersunabhängig von ihrem Gynäkologen zum Radiologen überwiesen. "Neu ist auch die Doppelbefundung", erläuterte der Minister. "Jeder Befund wird - ohne das Ergebnis des untersuchenden Radiologen zu nennen - an einen weiteren Arzt, eine Ärztin, zur Beurteilung gesendet. So sollen falsche Diagnosen verhindert werden." Alle Befunde werden pseudonymisiert dokumentiert; ÄrztInnen erhalten in Zukunft Feedback, ob ihr Befund durch eine Biopsie bestätigt wurde. Dies wird die Qualität zusätzlich erhöhen. Nur RadiologInnen, die bestimmte Qualitätskriterien (Schulungen, mindestens 2.000 Mammographie-Befundungen im Jahr) und deren Röntgengeräte bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen, nehmen am Screening-Programm teil. Bei Unklarheiten wird zusätzlich sofort ein Ultraschall gemacht.
"Wichtig ist, dass wir mit dem Burstkrebs-Screening Barrieren abbauen. Alle Frauen aller sozialen Schichten in der altersbedingten Risikogruppe sollen einen niederschwelligen Zugang zu dieser Vorsorge haben", sagte Minister Stöger. Dazu beitragen wird, dass sowohl Einladungsbrief, Infofolder als auch der Befund in mehreren Sprachen zur Verfügung steht.
Wesentlich für die Umsetzung des neuen Screening-Programms war die erfolgreiche Konsdolidierung der Krankenkassen, an der Minister Stöger wesentlich beteilig war. "Die Krankenversicherungen haben wieder Geld, das nun in neue Leistungen investiert werden kann", sagte der Minister, der von einem "Meilenstein in der österreichischen Gesundheitspolitik" spricht.
An der Präsentation des Programms nahmen neben dem Gesundheitsminister Karin Eger (Programmleitung Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm), Ursula Bernhart (Programmverantwortliche Medizinerin Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm), Patientenanwalt Gerald Bachinger, der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse Manfred Brunner sowie Franz Frühwald (Fachgruppenobmann Radiologie Österreichische Ärztekammer), teil. Der Minister sprach allen beteiligten Akteuren - Bund, Ländern, Sozialversicherung und Ärztekammer - seinen Dank für ihre Beiträge zum Zustandekommen des Brustkrebs-Screenings aus.