Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat anlässlich des Tags der Organspende am 7. Juni eine breite Debatte über dieses wichtige Thema angeregt. Huml betonte am Samstag: "Allein in Bayern stehen rund 2.500 Patienten auf der Warteliste für ein neues Organ. Die Bürgerinnen und Bürger sollten wissen: Jeder Organspender kann mehrfach Leben retten."
"Wir wollen niemanden unter Druck setzen. Aber wir brauchen mehr Menschen, die sich intensiv mit der Möglichkeit einer Organspende auseinandersetzen."
Mit bayernweit 118 Spendern war im vergangenen Jahr im Freistaat die niedrigste Spenderzahl seit Einführung des Transplantationsgesetzes im Jahr 1997 erreicht worden. Allerdings ist die Zahl der Organspender in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen – von 39 auf 51. Huml unterstrich: "Das ist eine positive Entwicklung. Wir müssen aber das Vertrauen in die Organspende weiter stärken. Dazu gehört der Abbau von Ängsten und Vorurteilen. Dann fällt es leichter, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und eine selbstbestimmte Entscheidung in einem Organspende-Ausweis zu treffen."
Bayern hatte im vergangenen Jahr mit der Kampagne „Herzensangelegenheit“ als einziges Bundesland die vom Bundesgesetzgeber neu eingeführte sogenannte Entscheidungslösung massiv unterstützt. Nachdem die Krankenversicherer die Erstinformation der Versicherten zu den Themen Organspende und Transplantation abgeschlossen hatten, hat das Gesundheitsministerium sämtliche Bürger Bayerns mit einer Klappkarte an dieses wichtige Thema erneut erinnert und nochmals zu einer eigenen Erklärung aufgefordert. Huml unterstrich: "Nur die eigene Entscheidung schafft Klarheit und entlastet zugleich die Angehörigen. Wer sie zu Lebzeiten nicht trifft, belastet mit dieser Entscheidung in einer sehr schweren Stunde seinen Angehörigen."