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Früherkennung
Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm startet Informationsoffensive
Die beiden wichtigsten Informationsquellen, die Telefon-Serviceline und die Website, werden im Rahmen der Informationsoffensive aktiv kommuniziert. So soll Frauen eine informierte Entscheidung ergänzend zur Beratung durch ihre Vertrauensärztin / ihren Vertrauensarzt ermöglicht werden. Einmal mehr wird auch auf die vor kurzem umgesetzten Maßnahmen wie die Freischaltung der e-card für die Kernzielgruppe, das Inkrafttreten der neuen Indikationenliste für die diagnostische Mammographie sowie die Aufhebung der Altersgrenzen nach oben hingewiesen. Nicht zuletzt sind diese dafür verantwortlich, dass sich das Programm positiv entwickelt: Österreichweit wurden seit Jahresbeginn rund 410.000 Mammographien durchgeführt.
"Die umfassende Information der Frauen in Österreich über die neue Möglichkeit der Früherkennungsmammographie steht auf meiner Prioritätenliste ganz oben. Als Gesundheitsministerin, aber auch als Ärztin und als Frau begrüße ich daher die neue Informationskampagne des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms. Bei einem so emotionalen Thema wie Brustkrebs ist es wichtig, die Frauen auch emotional anzusprechen. Zudem soll die Informationskampagne Aufmerksamkeit erregen. Beides ist aus meiner Sicht gut gelungen", so Gesundheitsministerin Dr.in Sabine Oberhauser, MAS, zur neuen Informationskampagne des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms. Diese wird ab ersten Oktober österreichweit mit Plakaten, Medien-Inseraten und online umgesetzt.
Grünes Erinnerungsbändchen als starkes Symbol
Mit dem grünen Erinnerungsbändchen wurde zudem ein starkes Symbol für die Brustkrebs-Früherkennung gefunden. Grün ist nicht nur die Farbe der Hoffnung, sondern auch eine Programmfarbe des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms - daher wurde die Farbe auch für das Erinnerungsbändchen gewählt. Dieses soll über die radiologischen Standorte an Frauen im Zusammenhang mit einer Früherkennungsmammographie verteilt werden und sie an ihre nächste Untersuchung erinnern. "Das bereits auf den Sujets abgebildete und angekündigte grüne Erinnerungsbändchen soll zum Gesprächsthema bei Frauen werden und so den Impact dieser Informationskampagne auf einfache Weise vervielfachen. Daher würde es mich persönlich sehr freuen, wenn die Kolleginnen und Kollegen mit dabei sind und das Bändchen möglichst zahlreich bestellen und im Zusammenhang mit einer Früherkennungsmammographie an die Frauen abgeben", so Univ.-Doz. Dr. Franz Frühwald, Sprecher der regionalverantwortlichen Radiologen des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms.
Kampagne soll Frauen ansprechen und informieren
Die österreichweite Kampagne des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms soll alle Frauen in Österreich ansprechen und sie über die wichtigsten Inhalte des Programms informieren. Ziel ist es, den Frauen eine informierte Entscheidung zu ermöglichen. "Als Ärztin empfehle ich allen Frauen, sich über das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm zu informieren, unsere Webseite www.frueh-erkennen.at zu besuchen oder bei der Telefon-Serviceline 0800 500 181 anzurufen. Mir ist auch wichtig, dass die 'richtigen' Frauen im 'richtigen' Intervall zu der für sie so wichtigen Untersuchung gehen, damit Brustkrebs möglichst früh erkannt und bestmöglich behandelt werden kann. Mit 'richtig' meine ich vor allem die Kernzielgruppe der 45- bis 69-jährigen Frauen", so Dr. Marianne Bernhart, programmverantwortliche Medizinerin des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms.
Die Mammographie als Früherkennungsuntersuchung richtet sich an gesunde Frauen ohne Anzeichen einer Brustkrebserkrankung. Die Untersuchung hat aber nicht nur einen Nutzen, sondern ist auch mit Risiken wie falsch-positiven Befunden, Überdiagnosen und Übertherapien sowie der wiederholten Strahlenbelastung verbunden. "Der Nutzen und die Risiken der Mammographie-Untersuchung wurden weltweit in großen Studien mit mehr als 600.000 Frauen untersucht. Auf dieser Basis wird international in den meisten Ländern empfohlen, dass Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre zur Mammographie gehen sollten. In Österreich haben wir in Abstimmung mit medizinischen Expertinnen und Experten die Altersgrenzen für die Kernzielgruppe mit 45 bis 69 Jahren weiter gefasst. Aber auch Frauen über 70 können bei uns weiterhin zur Mammographie gehen, wenn sie dies wünschen", erklärt Bernhart die Hintergründe.
Positive Entwicklung bei Früherkennungsmammographien in Österreich Bis dato wurden in Österreich rund 410.000 Mammographien durchgeführt. Der Anteil der Früherkennungsmammographien hat sich von Anfang des Jahres bis jetzt positiv entwickelt. Seit einigen Wochen machen die Früherkennungsmammographien 60 Prozent durchgeführten Mammographien aus. "Wir sind zufrieden, dass das Programm immer besser angenommen wird. Es ist uns aber bewusst, dass viele Frauen mit dem Nutzen und Ablauf des neuen Systems noch nicht ausreichend vertraut sind, deswegen wollen wir verstärkt informieren. Der deutliche Anstieg der Früherkennungsmammographien zeigt , dass die vor dem Sommer vorgenommenen Adaptionen des Programms wirken", so Manfred Brunner; Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Verhandlungsführer seitens der Sozialversicherung bei der Programmentwicklung, über die geplante Kampagne und die aktuellen Entwicklungen. Mit Anfang Juli wurden insbesondere folgende Maßnahmen umgesetzt: Freischaltung der e-cards aller Frauen der Kernzielgruppe im Alter von 45 bis 69 Jahren für die Früherkennungsmammographie und Inkrafttreten einer erweiterten Indikationenliste für die diagnostische Mammographie. "Zudem gab es bis Ende Juni eine Übergangsfrist, während der auch noch Zuweisungen zur diagnostischen Mammographie möglich waren, die sich nicht streng an der Indikationenliste orientiert haben. Die mit Juli umgesetzten Maßnahmen sowie das Ende der Übergangsfrist führen dazu, dass aussagekräftige Daten über das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm erst beginnend mit Juli 2014 vorliegen", erklärt Brunner.
Ergänzende Informationen zum Titelbild
Im Bild (vlnr): Univ.-Doz. Dr. Franz Frühwald, Sprecher der regionalverantwortlichen Radiologen des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms; Gesundheitsministerin Dr.in Sabine Oberhauser, MAS, Dr. in Marianne Bernhart, programmverantwortliche Medizinerin des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms und Manfred Brunner; Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Verhandlungsführer seitens der Sozialversicherung bei der Programmentwicklung, bei der Vorstellung der neuen Informationskampagne.