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vdek / BPI
vdek-Statement zu steigenden Arzneimittelausgaben trifft auf Widerspruch
Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), erklärte zu den steigenden Arzneimittelausgaben im Jahr 2014:
"Eine erste kurzfristige Aufgabe der neuen Bundesregierung sollte die Fortführung des Preismoratoriums für patentgeschützte Arzneimittel und des erhöhten Herstellerrabatts sein. Erzielbare Einsparungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr für die Beitragszahler sprechen eine deutliche Sprache. Beide Maßnahmen haben zu einer wirksamen Eindämmung der Arzneimittelausgaben in den letzten Jahren geführt. Die Einsparungen durch die Kosten-Nutzen-Bewertung können den Wegfall dieser gesetzlichen Regelungen bislang nicht kompensieren. Solange sollten daher Herstellerrabatt und Preismoratorium fortgeführt werden."
Zu den Forderungen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) entgegnete kurz darauf der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI):
Nach dreieinhalb Jahren Preismoratorium und erhöhtem Zwangsabschlag müssen die staatlichen Zwangsmaßnahmen gegen die pharmazeutische Industrie beendet werden. Die Belastungen sind insbesondere für mittelständische Unternehmen, die ihren Umsatz großteils auf dem deutschen Markt erzielen, nicht mehr zu schultern. Alleine 2012 haben die Unternehmen 2,5 Milliarden Euro an Zwangsabschlägen an die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gezahlt.
Forderungen einzelner Krankenkassen nach einer Fortführung dieser Politik sind populistisch und zeigen deutlich, dass diese Kassen von der Situation der pharmazeutischen Industrie keine Ahnung haben. Solche Ideen können nur an Schreibtischen von Bürokraten geboren werden, die die betriebswirtschaftlichen Realitäten nicht kennen: Seit dreieinhalb Jahren sind Preisanpassungen praktisch nicht möglich, die Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe steigen aber trotzdem, von der Inflation ganz zu schweigen. Die Ersatzkassen sollten sich erinnern, dass diese Maßnahmen eingeführt wurden, um die GKV aus den roten Zahlen zu führen und Milliardendefizite zu vermeiden. Doch heute hat die GKV 30 Milliarden Euro Überschuss!
Zudem sollte es sich auch schon bis zum vdek herumgesprochen haben, dass das Preismoratorium nicht nur für patentgeschützte Arzneimittel gilt und die Kosten-Nutzen Bewertung und die frühe Nutzenbewertung zwei unterschiedliche Maßnahmen sind.
Unser Fazit, es bleibt spannend!