Kaum eine Erkrankung lässt sich eindeutiger als Folge des eigenen Verhaltens belegen als Lungenkrebs. Vor kaum einer Folge eigenen Fehlverhaltens wird auch mehr gewarnt. Dennoch erkranken und sterben nach wie vor viele Millionen Menschen weltweit, weil sie die Finger nicht von der Zigarette lassen können.
Davon werden allein in Deutschland 225 Millionen geraucht - und zwar pro Tag, und das, obwohl eine Packung längst über fünf Euro kostet und mit drastischen Warnhinweisen bepflastert ist. Selbst schuld? Natürlich! Aber sich achselzuckend wegzudrehen ist nicht nur zynisch, sondern auch kurzsichtig. Denn mutwillig herbeigeführte Erkrankungen belasten das Gesundheitswesen mit Milliardenbeträgen. Die schlimmen Folgen tragen wir also alle mit.
Was also ist zu tun? Den Preis so massiv anzuheben, dass der tödliche Glimmstengel für die meisten unerschwinglich würde? Ganz sicher eine gute Methode. Werbung konsequent auch in den Nischen untersagen, wo sie noch erlaubt ist? Hier ist zweifelsfrei der Staat gefragt, der nach wie vor Milliarden über die Tabaksteuer kassiert. Doch wirklich vorankommen kann man nur, wenn sich das Bewusstsein jedes Einzelnen ändert, im nächsten Schritt das Konsumverhalten und dann grundsätzlich die Einstellung zum eigenen Körper. Mehr Sport, weniger und vor allem fettarmer essen, deutlich weniger Zucker und ganz sicher wenigerAlkohol. Denn damit sind auch andere Krebsarten wie Leber- und Darmkrebs bekämpf- oder oft sogar vermeidbar. Gesund zu leben ist langweilig? Mag sein. Doch das Ergebnis heißt leben und nicht qualvoll zu sterben.
Pressemeldung Allg. Zeitung Mainz / Peter Königsberger