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Wiener Gesundheitsstadträtin Wehsely
Wehsely begrüßt Start des Nationalen Früherkennungsprogramms
"Dieses Programm ist ein wichtiger Meilenstein für eine gesündere Gesellschaft und ein großer Erfolg von Bundesminister Alois Stöger. In Wien werden insgesamt rund 280.000 Frauen pro-aktiv zu einer kostenlosen und qualitätsgesicherten Mammographie eingeladen, insgesamt können aber bis zu 400.000 Frauen profitieren", begrüßte die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely heute den offiziellen Start des Programms.
Teilnahme ist kostenlos und freiwillig
In Wien werden nach Expertenschätzungen rund 280.000 Frauen zwischen 45 und 69 Jahren (Quelle: Statistik Austria, Stichtag 1.1.2013, Berechnung MA 23) alle zwei Jahre gezielt zu einer qualitätsgesicherten kostenlosen Mammographie-Untersuchung eingeladen werden. Pro Monat werden so zwischen 10.000 und 12.000 Frauen Einladungsbriefe erhalten. "Aber auch die rund 68.000 Wienerinnen zwischen 40 und 44 Jahren sowie die rund 53.000 Wienerinnen zwischen 70 und 74 Jahren können auf eigenen Wunsch am Programm teilnehmen", betont die Stadträtin, eine Einladung erhalte man über die kostenlose Telefon-Serviceline 0800 500 181. Es besteht aber selbstverständlich auch weiterhin die Möglichkeit, bei Beschwerden oder einem Krankheitsverdacht mit einer ärztlichen Zuweisung eine diagnostische Mammographie auf Kosten der Krankenversicherung durchführen zu lassen.
Wien lud als erstes Bundesland zur kostenlosen Mammographie
Die Bundeshauptstadt hat seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle bei der Früherkennung von Brustkrebs. "Bereits 2001 lud Wien als erstes Bundesland gemeinsam mit der WGKK flächendeckend und mehrsprachig alle 50- bis 69-jährigen Wiener Frauen brieflich zu einer kostenlosen Mammographie ein", sagt die Wiener Frauenbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger. "Diese niederschwellige und frauengerechte Initiative steigerte die Untersuchungsrate von ursprünglich 49 auf 65 Prozent."
2007 startete Wien dann das Modellprojekt "Ich schau auf mich".
Die Initiative konzentrierte sich auf den 15., 16. und 17. Bezirk, also Bezirke mit einem vergleichsweise niedrigen Haushaltsnettoeinkommen und einem relativ hohen Anteil an Frauen mit Migrationshintergrund. Erstmals wurden dabei die EU-Qualitäts-Guidelines angewendet: Die Röntgenuntersuchung erfolgte jeweils durch speziell ausgebildete radiologisch-technische Fachkräfte an qualitätsgesicherten, digitalen Mammographie-Geräten. Die Befundung wurde von zwei voneinander unabhängigen und speziell fortgebildeten RadiologInnen im Vier-Augen-Prinzip vorgenommen.
Die wertvollen Wiener Erkenntnisse flossen auch in die Erarbeitung des BKFP ein. So steht zweifelsfrei fest, dass ein organisiertes Früherkennungsprogramm die Teilnehmerinnenanzahl generell erhöht und alle sozialen Schichten erreicht. Ein derartiges Programm sichert den gleichen Zugang aller Frauen zu maximaler Untersuchungsqualität, fördert die integrierte Versorgung und interdisziplinäre Zusammenarbeit und erhöht so die Sicherheit für jede Frau durch eine qualitätsgesicherte Mammographie.
Daten und Fakten zum Brustkrebsrisiko
Brustkrebs ist mit 30 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei Frauen (Quelle: Statistik Austria, Österreichisches Krebsregister, Stand 17.10.2013). In Österreich erkrankt eine von 13 Frauen im Lauf ihres Lebens daran. In Wien erkrankten laut Statistik Austria 2009/2011 rund 950 Frauen, 341 verstarben.