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Kommentar
Wo es wehtut
Was tun? Programme, um Landarztpraxen attraktiver zu machen, existieren bereits, ebenso Überlegungen in Richtung Polikliniken und Gesundheitszentren. Zwingen kann man keinen Arzt, auf dem Land sein Geld beschwerlicher zu verdienen als in der Stadt. Auch ist es nicht moralisch verwerflich, wenn sich ein junger Mediziner dafür entscheidet, Schönheitschirurg zu werden, anstatt in schwierigen Gegenden Hausbesuche als Allgemeinmediziner zu machen.
Angebracht ist es allerdings umgekehrt, diejenigen Ärzte zu loben, die dahin gehen, wo es - im wahren wie im übertragenen Sinn - wehtut. Ferner sollten sich diejenigen, die ihr Heil in höherem Einkommen im Ausland suchen, daran erinnern, dass der deutsche Steuerzahler ihre Universitätsausbildung bezahlt hat. Niemand muss Mutter Teresa sein, aber generell muss sich die Gesellschaft einen Grundstock von Solidarität bewahren, anderenfalls fliegt sie auseinander.
Unabhängig davon gilt:Alles hat seinen Preis. Die gesteigerten medizinischen Möglichkeiten, die die Lebenserwartung erhöhen können, sind nicht zum Nulltarif zu haben. Doch zumindest derzeit sind die Sozialkassen gut bestückt. Auch der durchschnittliche niedergelassene Allgemeinmediziner muss ja nicht darben. Er kommt auf ein Jahresbrutto von 160.000 Euro, Kosten und Pensionsrückstellungen schon abgezogen.