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Zentralklinik Bad Berka
Bad Berka als "Exzellenzzentrum für NET" rezertifiziert
Prof. Dr. med. Dieter Hörsch, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin/Gastroenterologie und Endokrinologie erläuterte die erfolgreiche Rezertifizierung: „Mit dem Titel ‚Europäisches Exzellenzzentrum‘ werden erneut unsere jahrelangen gemeinsamen Anstrengungen gewürdigt, die sich auf die Erforschung und vor allem Therapie neuroendokriner Tumore konzentriert haben.“ Bei dieser Krebsart handelt es sich um Tumore, die sich vor allem in den Verdauungsorganen, aber auch in der Lunge bilden und mit zahlreichen Metastasen assoziiert sind. Sie erforderten eine andere Herangehensweise als andere Krebsarten, weswegen eine optimale Therapie bisher nur in wenigen Kliniken in Europa möglich ist.
NET-Patienten werden an der Zentralklinik Bad Berka vor allem nuklearmedizinisch, aber auch chirurgisch und internistisch sowie mittels interventioneller radiologischer Therapien versorgt. Inzwischen zählt die Zentralklinik Bad Berka mit über 1.000 Patienten jährlich zu den weltweit größten Zentren zur Therapie dieser Tumore. Die meisten NET-Patienten erhalten eine in der Klinik für Molekulare Radiotherapie entwickelte Radiorezeptortherapie. Besonders erfolgversprechend sind diese Radiopeptide bei Patienten, deren Tumore eine bestimmte Art von Rezeptoren (dies sind Haftstellen, die wie kleine Magnete auf der Tumorzelloberfläche sitzen) aufweisen. Diese radionuklidmarkierten Peptide werden in die Blutbahn injiziert und lagern sich dann spezifisch an den Tumorzellen an und zerstören diese durch Betastrahlung.
„Patienten kommen inzwischen aus der ganzen Welt zu uns, um sich behandeln zu lassen. Die fächerübergreifende (interdisziplinäre) Therapie ist unser Markenzeichen. Wir konnten unser therapeutisches Konzept in den letzten Jahren kontinuierlich verbessern, was sich auch in der Behandlungsqualität für die Patienten niederschlägt“, so Chefarzt Professor Dr. Richard P. Baum, Sprecher des Zentrums für Neuroendokrine Tumore.
Insbesondere die Verzahnung verschiedener medizinischer Fachbereiche in der Zentralklinik ermöglicht die Erforschung und Therapie neuroendokriner Tumore. Ziel der engen Zusammenarbeit ist es, den Patienten die bestmögliche Behandlung unter einem Dach anzubieten. Zu dem neuroendokrinen Tumorzentrum gehören neben der Klinik für Molekulare Radiotherapie/Zentrum für Molekulare Bildgebung (PET/Zentrum) auch die Klinik für Innere Medizin/Gastroenterologie und Endokrinologie sowie die Klinik für Allgemeine Chirurgie / Viszeralchirurgie und das Zentrum für diagnostische und interventionelle Radiologie.
Prof. Dr. Baum und Professor Dr. Hörsch dankten auch ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen klinischen Bereichen der zum Verbund der RHÖN-KLINIKUM AG gehörenden Zentralklinik Bad Berka: „Unsere Arbeit für die NET-Patienten ist vor allem durch die hohe Interdisziplinarität geprägt. Im Rahmen unseres Tumorboards werden die Erkrankungen der Patienten von den verschiedenen Experten besprochen und gemeinsam die jeweilige Therapie entwickelt. Wir können hierbei auf alle relevanten diagnostischen und therapeutischen Methoden zurückgreifen und die Behandlungsergebnisse sind für die betroffenen Patienten sehr ermutigend.“