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Chronische Myeloische Leukämie
"Deutsche CML-Allianz" will Versorgung verbessern und Mediziner eng vernetzen

Die Allianz richtet sich an Universitätskliniken, Krankenhäuser, niedergelassene Mediziner mit onkologischen Schwerpunktpraxen, Patientenvertreter und Laboreinrichtungen.
„Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie werden derzeit an rund 300 Stellen in der Bundesrepublik versorgt. Dazu zählen die Universitätskliniken, die Krankenhäuser und die niedergelassenen Hämatologen und Onkologen. Bei der Patientenversorgung ist der Zugang zu neuen Therapieansätzen besonders wichtig. Dies ist bislang häufig auf die größeren Zentren im Rahmen von klinischen Studien beschränkt. Mit der CML-Allianz wollen wir diese Möglichkeiten weiter ausbauen und viel mehr Patienten den Zugang zu neuen Therapieansätzen ermöglichen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Direktor der Klinik für Innere Medizin II (Hämatologie und Onkologie) am Universitätsklinikum Jena (UKJ), einer der Initiatoren der Allianz. „Die Allianz ist eine Plattform, um Diagnostik und Therapie flächendeckend zu verbessern. Und zwar unabhängig davon, wo der Patient medizinisch versorgt wird“, so Hochhaus.
Die CML-Allianz will in vier Bereichen agieren. Dazu zählt der breitere Zugang zu neuen Therapieansätzen im Rahmen klinischer Studien, darauf aufbauend eine gemeinsame Qualitätssicherung, die Zusammenarbeit und der Austausch bei der Labordiagnostik und gemeinsame Weiterbildungsprogramme. Koordiniert wird die Deutsche CML-Allianz von einer Geschäftsstelle, die am Universitätsklinikum Jena angesiedelt ist.
Aktuell liegt die Anzahl der betroffenen Patienten in Deutschland zwischen 12.000 und 15.000. „Gerade durch neue Therapien konnten in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt werden. Derzeit liegt die Überlebensrate bei Patienten im Zehn-Jahreszeitraum nach einer Erkrankung bei 84 Prozent. Mit der gemeinsamen Arbeit in der Allianz wollen wir diese Fortschritte weiter ausbauen und schnell verfügbar machen“, so Prof. Hochhaus.
Die CML ist durch eine bösartige Entartung der Blutstammzellen gekennzeichnet, die zu unkontrollierter Vermehrung bestimmter Gruppen weißer Blutkörperchen (Leukozyten) führt. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung der medikamentösen Therapie im Vergleich zu Chemotherapie und Stammzelltransplantation immer weiter zugenommen.
Kontakt:
Universitätsklinikum Jena
Klinik für Innere Medizin II / Hämatologie und internistische Onkologie
Prof. Dr. Andreas Hochhaus
Erlanger Allee 101
07747 Jena
Tel.: 03641 9-324201
eMail: cml@med.uni-jena.de