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Magnetic Particle Imaging
DFG fördert neues Bildgebungsverfahren im UKE mit 4 Millionen Euro
Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Genaue und schnelle Diagnosen sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung. Dass hier am Universitätsklinikum der erste Prototyp für diese neue, vielversprechende Form der Bildgebungstechnik des Magnetic Particle Imaging installiert werden konnte, ist nicht nur zukunftsweisend für den Wissenschaftsstandort Hamburg – nach Ansicht der Fachleute kann diese Technik einmal helfen, Leben zu retten. Weil sie den Ärzten hier am UKE und überall in der Welt die Diagnose vieler Krankheiten erleichtern wird.“
Prof. Dr. Christian Gerloff, Stellv. Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstands des UKE: „Heute ist ein großartiger Tag für das UKE! Zu unseren Kernaufgaben als Universitätsklinikum und medizinisches Spitzenzentrum gehört die Weiterentwicklung innovativer Methoden, um Diagnostik und Therapie von Krankheiten zu verbessern. Mit dem MPI-System gehen wir hier einen großen Schritt voran.“
Prof. Dr. Gerhard Adam, Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKE: „Wir stehen am Anfang der Entwicklung eines neuen Bildgebungsverfahrens, das neue Horizonte in der medizinischen Bildgebung eröffnen wird. Das UKE bildet dafür eine herausragende Plattform durch seine interdisziplinäre Professionalität.“
Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): „Das Magnetic Particle Imaging ist wissenschaftliches Neuland. Es verspricht der Forschung ganz neue Möglichkeiten zu eröffnen. Durch ihre Förderung trägt die DFG dazu bei, dass Forschende in Deutschland sehr schnell Zugang zu dieser innovativen Technologie erhalten. Die deutsche Forschung wird so auch in Zukunft eine im weltweiten Vergleich führende Rolle in diesem Bereich spielen können.“
Dr. Carla Kriwet, Vorsitzende der Geschäftsführung Philips GmbH: „Unsere Forscher und Entwickler an unserem Hamburger Standort haben mit der Erfindung von Magnetic Particle Imaging etwas völlig Neues geschaffen. Wir sind sehr stolz, dass wir hautnah dabei sein können, wie heute das erste industriell gefertigte System in den Forschungsbetrieb geht und wir gemeinsam mit allen Mitwirkenden den nächsten Meilenstein des großartigen Forschungsthemas Magnetic Particle Imaging feiern können.“
Dr. Wulf Jung, Präsident der Bruker Preclinical Imaging Division: „Wir sind begeistert von dieser ersten erfolgreichen Installation eines kommerziellen präklinischen MPI-Tomographen und der Zusammenarbeit mit Philips auf dieser neuen Technologieplattform. Magnetic Particle Imaging (MPI) eröffnet ein großes Potential an neuen Anwendungen, insbesondere in Kombination mit hochauflösender anatomischer Magnetresonanztomographie.“
Magnetic Particle Imaging (MPI) ist ein neues Bildgebungsverfahren, das die Messung der Magnetisierungseigenschaften von superparamagnetischem Eisenoxid zur Bildgebung verwendet. Diese Eisenoxid-Nanopartikel sind bereits als Kontrastmittel aus der Magnetresonanztomographie bekannt und werden für die Bildgebung in den Blutkreislauf injiziert. MPI kann die Partikel während der Zirkulation im Blutstrom durch ein schwaches oszillierendes Magnetfeld ausrichten, wobei die Partikel sich im Feld wie kleine Kompassnadeln ausrichten. Dies induziert ein schwaches, doch messbares Signal in speziellen Empfangsantennen und wird genutzt, um daraus Bilder zu rekonstruieren. Die für die Entstehung von Bildern notwendigen Magnetfelder lassen sich durch eine Reihe von Permanentmagneten und Spulen erzeugen. Der gesamte Bildgebungsprozess kann relativ schnell durchgeführt werden und ermöglicht Echtzeit-Bildgebung mit bis zu 46 dreidimensionalen Bildern pro Sekunde.
Das Forschungsvorhaben wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 4 Millionen Euro im Rahmen einer Großgeräteinitiative gefördert. Hierbei konnten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UKE erfolgreich gegen andere Universitätsklinika durchsetzen.