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Niederösterreich (NÖ)
Einzigartiges Krebsregister in allen NÖ Kliniken

Jährlich erhalten laut Statistik Austria 40.000 Menschen in Österreich die Diagnose Krebs. Alleine in Niederösterreich gibt es jährlich rund 9.000 Neuerkrankungen. Gerade am Weltkrebstag stand dieses Thema noch einmal mehr im Fokus. Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache und daher ist es wichtig, alle Informationen und Behandlungsmöglichkeiten zu sammeln, zu dokumentieren und für weitere Behandlungen zu verwenden. Dies erfolgt in den NÖ Klinken mit dem Krebsregister, das bereits seit Ende 2018 in allen Kliniken verfügbar ist. Das NÖ OIS ist das bisher einzige klinische Krebsregister in Österreich, welches als tägliches Dokumentationstool von den Ärztinnen und Ärzten verwendet wird und wo alle medizinischen Informationen auch als Daten zur Verfügung stehen.
„Mit diesem einzigartigen System werden alle Krebsfälle und deren Behandlungsschritte niederösterreichweit und krankenhausübergreifend erfasst und dokumentiert – von der Erstdiagnose bis hin zur Genesung. Aktuell sind über 67.000 Patientinnen und Patienten eingetragen“, erklärt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. „Damit können unsere Ärztinnen und Ärzte den bestmöglichen Nutzen für unsere Patientinnen und Patienten erzielen und so auch infolge die Chancen eine Krebserkrankung zu überleben, weiter erhöhen“, erklärt Pernkopf.
Im OIS werden Daten wie der Gesundheitszustand des Patienten/der Patientin, sämtliche Diagnostiken, Behandlungsmethoden, Begleiterkrankungen, Tumorboards oder die Medikation erhoben. Diese Daten werden auch im Turmorboad verwendet, wo ein interdisziplinäres Team aus Hämato-Onkologen, Radiologen, Pathologen, Radioonkologen und die entsprechenden Fachdisziplinen (wie z.B. Chirurgie, Pneumologie, Urologie, Gynäkologie, HNO, etc.) besprechen, was das Beste für den Patienten/die Patientin ist.
„Das OIS unterstützt Kliniken in ganz NÖ bei der Dokumentation der leitliniengerechten Behandlung von onkologischen PatientInnen. Aufgrund des prozessorientierten Aufbaus sind alle wichtigen Informationen zu jedem Zeitpunkt der Behandlung verfügbar, weshalb es möglich ist, den PatientInnen eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Therapie auf höchstem Niveau zukommen zu lassen. Durch das lückenlos reproduzierbare Behandlungsschema kann von den interdisziplinären, prätherapeutischen Maßnahmen, bis hin zur Nachsorge der gesamte Krankheitsverlauf von jedem Arzt und jeder Ärztin in NÖ eingesehen und Behandlungsentscheidungen transparent gemacht werden. Gerade für das Universitätsklinikum Krems stellen die gewonnen statistischen Daten einen besonderen Mehrwert aufgrund des onkologischen Schwerpunktes dar, da die Erkenntnisse aus den Daten des OIS in einem laufenden Prozess für Verbesserungen der Behandlungen herangezogen werden“, erklärt Prim. Assoc. Prof. Dr. Elisabeth Stubenberger, Leiterin der Klinischen Abteilung Allgemein- und Thoraxchirurgie im UK Krems.