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Sprachdefizite bei Ärzten
Fachsprachenprüfungen für ausländische Mediziner?
Zu diesen Themen diskutierten am 29. April in Berlin zahlreiche Gesundheitsexpertinnen und -experten aus ganz Deutschland, darunter Vertreter von Ministerien, Anerkennungsbehörden, Ärztekammern und Sprachinstitutionen. Die gemeinnützige telc GmbH lud gemeinsam mit dem Marburger Bund zur Fachtagung ein – gerade auch im Hinblick auf die Ende Juni stattfindende Gesundheitsministerkonferenz, auf der das Thema Sprachprüfungen für ausländische Mediziner thematisiert werden soll. Die Teilnehmenden der Tagung waren sich einig, dass es ein bundesweit einheitliches und transparentes Überprüfungsverfahren der Sprachkenntnisse geben muss: Fachsprachenkenntnisse sollen nur durch ein standardisiertes und valides Zertifikat, das von einem Mitglied der Association of Language Testers in Europe (ALTE) ausgestellt wird, nachgewiesen werden. Die ALTE ist ein Zusammenschluss von Sprachprüfungsanbietern aus über 20 europäischen Ländern, deren Hauptanliegen die Qualitätssicherung von Sprachprüfungen ist. Darüber hinaus sei es unabdingbar, dass die Bewertung der Deutschkompetenz von Sprachexpertinnen und -experten vorgenommen werde.
Mit der Sprachprüfung telc Deutsch B2-C1 Medizin hat die telc gGmbH als einziger renommierter Testanbieter eine standardisierte und valide Deutschprüfung in der Fachsprache für Mediziner entwickelt, die von Ministerien und Behörden anerkannt wird und auf der Tagung auf großes Interesse stieß.
In ihren Begrüßungsreden machten Armin Ehl, Hauptgeschäftsführer des Marburger Bundes, und Dr. Sibylle Plassmann, stellvertretende Geschäftsführerin der telc gGmbH, deutlich, dass die momentan differierenden Vorschriften in den einzelnen Bundesländern sowohl aus Transparenz- als auch Qualitätsgründen nicht länger tragbar sind. In manchen Bundesländern werden zum Teil einfache Kursteilnahmebescheinigungen von Sprachschulen zur Berufszulassung akzeptiert – Folge ist ein Prüfungstourismus in Bundesländer mit niedrigeren Anforderungen und zum Teil gravierende Sprachdefizite von zugewanderten Ärztinnen und Ärzten. Einigkeit herrschte auch darüber, dass allgemeinsprachliche Kenntnisse nicht ausreichen, um im Klinikalltag bestehen zu können – neben der Allgemeinsprache müssten auch Kenntnisse in der Fachsprache nachgewiesen werden.
Nach Vorträgen und einem Workshop zur Bewertung der mündlichen Sprachkompetenz führte Moderator Dr. Albrecht Kloepfer durch die abschließende Podiumsdiskussion, bei der auch die betroffenen Mediziner zu Wort kamen: Die Geschwister Alkamali aus dem Irak, erfolgreiche Teilnehmende an der Prüfung telc Deutsch B2-C1 Medizin, berichteten von den sprachlichen Herausforderungen im deutschen Klinikalltag. Jürgen Keicher, Geschäftsführer der telc gGmbH, und Armin Ehl, Hauptgeschäftsführer des Marburger Bunds, appellierten an die Gesundheitsministerkonferenz der Länder Ende Juni, ein einheitliches Anerkennungsverfahren auf den Weg zu bringen – um eine faire Regelung für ausländische Ärztinnen und Ärzte, aber auch Klarheit für Approbationsbehörden zu schaffen. Die Überprüfung der sprachlichen Kompetenzen sei ebenso wichtig wie die fachliche Qualifikation: Nur mit sicheren Sprachkenntnissen hochqualifizierter ausländischer Mediziner, die Deutschland im Kampf gegen den Fachkräftemangel braucht, kann die Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland sichergestellt werden.
Ein filmischer telc Beitrag zum Fachkräftemangel im medizinischen Bereich ist hier in der Mediengalerie abrufbar.
Die gemeinnützige telc GmbH ist ein Tochterunternehmen des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. und entwickelt unter dem Label „The European Language Certificates“ seit mehr als 45 Jahren wissenschaftlich fundierte Sprachprüfungen in derzeit elf Sprachen. In Deutschland ist die telc GmbH Partnerin der Bundesregierung für die Sprachprüfung, mit der Integrationskurse abschließen. Mit telc Deutsch B2-C1 Medizin und telc Deutsch B1-B2 Pflege hat die telc gGmbH als bisher einziger renommierter Testanbieter standardisierte und valide Deutschtests in der Fachsprache für medizinische Fachkräfte entwickelt, die deutschlandweit von Ministerien und Behörden anerkannt werden.