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labfolder GmbH
Forschung patentsicher digital dokumentieren
Obwohl die meisten Daten in modernen Laboren in einem digitalen Format anfallen, werden vielerorts noch Papiernotizbücher für die Dokumentation von Forschungsarbeit benutzt. Viele Wissenschaftler sind daher auf der Suche nach digitalen Alternativen. Softwarelösungen wie Evernote, Word oder Excel erlauben dabei zwar eine digitale Erfassung von Daten. Im Falle von Audits oder Patentstreitigkeiten sind diese Aufzeichnungen jedoch nur eingeschränkt verwendbar, da nachträglich Änderungen vorgenommen werden können und digitale Signaturen nicht immer zur Verfügung stehen. Abhilfe schaffen hier digitale Laborbücher wie labfolder, die eine Dokumentation gemäß der Richtlinien der Guten Laborpraxis (GLP) und CFR 21 part 11 auf Laptops, Tablets und Smartphones erlauben.
Für die Einhaltung der internationalen Richtlinien für Labore ist es notwendig, daß in der Dokumentation alle Aufzeichnungen und Änderungen datiert und mit einem eindeutigen Bezug zum Verfasser versehen sind. Digitale Dokumente müssen durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen vor Fremdzugriff und Verlust geschützt werden. Für die patentrechtliche Belastbarkeit ist es ausserdem notwendig, dass Kollegen in Dokumente Einsicht nehmen können und nach Begutachtung gegenzeichnen. „Viele Forscher sind durch den Umfang der Regularien verunsichert“, so Dr. Florian Hauer, COO von labfolder. „Dabei lassen sich die regulatorischen Anforderungen an Labore in einem digitalen Umfeld meistens ohne Mehraufwand erfüllen.“
Mit dem offiziellen Release von labfolder wird zusätzlich zur digitalen Signatur für Einträge im digitalen Laborbuch auch die Möglichkeit bereitgestellt, Einträge von Kollegen in einer geschützten Gruppe zu kommentieren und digital gegenzeichnen zu lassen. “Uns war es wichtig, die gesamte Prozesskette der wissenschaftlichen Dokumentationspflicht digital zugänglich zu machen”, so Dr. Simon Bungers, CEO der labfolder GmbH. “Deshalb sind alle Funktionen zur Einhaltung der Guten Laborpraxis wie digitale Unterschrift und digitaler Gegenzeichnung bereits im kostenlosen Basispaket enthalten”.
Um bereits vorhandene Daten möglichst effektiv nutzen zu können, wurde in der beta-Version der Import von Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsdateien integriert. Damit können Dateien aus Microsoft Word, Microsoft Office, OpenOffice oder anderen Softwarelösungen in labfolder hochgeladen und der Inhalt direkt angezeigt und verändert werden. “Die Speicherung dieser Dateien in labfolder erlaubt eine richtlinientreue Archivierung”, so Mathias Schäffner, CTO von labfolder. “Die Dateien können in labfolder einfach digital signiert werden. Zudem können bereits vorhandene Protokolle und Daten in labfolder unkompliziert weiterverwendet werden - sei es für den einzelnen Wissenschaftler oder in der gesamten Gruppe”.
Über labfolder
labfolder ist ein Dokumentations- und Planungstool für die Laborforschung. Mit labfolder können Wissenschaftler ihre Experimente einfach planen, dokumentieren und mit anderen Wissenschaftlern zusammenarbeiten. labfolder ist für einzelne Forscher und kleine Forschungsgruppen kostenlos. Mit den frei erhältichen mobilen Apps für Android und iOS können Smartphones und Tablets einfach in digitale laborbücher verwandelt werden.
Die labfolder GmbH wurde 2013 von Simon Bungers (promovierter Molekularbiologe, MPI für Experimentelle Medizin, Göttingen, vorher Mitgründer von sox-n-boxers.de), Florian Hauer (promovierter Biophysiker, MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen) und Mathias Schäffner (Software-Architekt, vorher Mitgründer von praktium.info) mit Sitz in Berlin gegründet.
Das Gründungsprojekt hatte 2012 bereits ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie eingeworben und wurde von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität Berlin, unterstützt. Weiterhin wurde labfolder in mehreren Businessplan-Wettbewerben ausgezeichnet (u.a. Science-4-Life und Businessplan-Wettbewerb Berlin Brandenburg). Im Oktober 2013 beteiligten sich die Vogel Ventures GmbH, die IBB Beteiligungsgesellschaft sowie der Business Angel Jan Bohl mit einem hohen sechsstelligen Betrag an dem Start-up.