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Universität Düsseldorf
Größere Überlebenschancen in Krebszentren

Diese Auszeichnung können bundesweit nur 13 universitäre Krebszentren vorweisen. Es ist klar erkennbar, dass sich die Düsseldorfer schon jetzt in höchstem Maße auf die Behandlung von Krebspatienten spezialisiert und die Strukturen geschaffen haben, die die AOK und die Deutsche Krebsgesellschaft bei der Vorstellung des aktuellen „Krankenhaus-Reports 2015“ gefordert haben.2
Krankenhaus-Report 2015: Klinische Strukturen sollen sich an Qualität ausrichten
Patienten in Deutschland können ein Krankenhaus für die Behandlung frei wählen. Neben zertifizierten Krebszentren gibt es zahlreiche nicht zertifizierte Zentren, da der Begriff „Zentrum“ rechtlich nicht geschützt ist. Dabei ist eine erfolgreichere Behandlung in den zertifizierten Zentren inzwischen wissenschaftlich belegt. „Die Überlebensrate von Patientinnen, die in von uns zertifizierten Brustkrebszentren behandelt wurden, liegt nach vier Jahren bei 90 Prozent. Bei Behandlungen außerhalb zertifizierter Zentren sind es dagegen nur 83 Prozent“, so Dr. Simone Wesselmann, Leiterin des Bereichs Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft. Für eine Zertifizierung müssen die Kliniken bestimmte Kennzahlen erfüllen. Als zertifiziertes Brustkrebszentrum muss eine Klinik z.B. eine jährliche Mindestzahl von 50 Eingriffen pro Operateur gewährleisten. Das Zertifikat behält seine Gültigkeit nur dann, wenn die jährlichen Überprüfungen erfolgreich verlaufen.
Onkologisches Spitzenzentrum bündelt Kompetenz an einem Standort
Krebs ist nach den Herz-Kreislauferkrankungen in Deutschland immer noch die zweithäufigste Todesursache.3 Dies gilt auch für Düsseldorf; Im Jahr 2013 sind hier 52.065 Frauen und Männer an einer Krebserkrankung verstorben.4 Im Universitätstumorzentrum werden hohe Qualitätsstandards und aktuelle Leitlinien, aber auch neueste Ergebnisse aus der Krebsforschung bei der Tumortherapie berücksichtigt. „Für alle Arten von Tumorerkrankungen haben wir Spezialisten, die in einem gut funktionierenden System von 12 interdisziplinären Tumorkonferenzen eng zusammenarbeiten“, erläutert Prof. Dr. med. Norbert Gattermann, Geschäftsführender Leiter des UTZ und Oberarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie. Um möglichst vielen Patienten eine maßgeschneiderte Therapie mit individuell zielgerichteten Medikamenten und die Teilnahme an innovativen klinischen Studien anbieten zu können, betreibt das UTZ unter anderem eine Tumorgewebebank, baut ein Labor zur Entschlüsselung des Genoms der Tumorzellen auf und pflegt eine Internet-Plattform für regionale onkologische Studienaktivitäten (PROSA). Auf dieser Plattform werden aktuell mehr als 200 klinische Studien für unterschiedliche Krebserkrankungen angeboten. Integrale Bestandteile des UTZ sind auch das ambulante Chemotherapiezentrum und eine enge Kooperation mit der interdisziplinären Palliativstation. In jeder Phase der Betreuung steht den Patienten am UTZ ein psychoonkologisches Team zur Seite. Wie von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft gefordert, handelt es sich beim UTZ um ein „echtes“ Krebszentrum mit umfassender Diagnostik, Behandlung und Nachsorge der Patienten.
Weitere Informationen:
www.uniklinik-duesseldorf.de/UTZ
www.klinische-studien-krebs.de
Quellenverweis:
1 www.oncomap.de (Zentrumssuche der Dt. Krebsgesellschaft)
2 AOK-Pressekonferenz in Berlin am 20.2.2015
3 www.destatis.de
4 http://www.it.nrw.de/statistik/f/daten/eckdaten/r512gestorbene_todesur.html
Ergänzende Informationen zum Titelbild:
Prof. Dr. med. Norbert Gattermann, Geschäftsführender Leiter des UTZ und Oberarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. © Foto: Universitätsklinikum Düsseldorf