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Universitätsklinikum Frankfurt
Grundstein der Hoffnung für schwerstkranke Kinder

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder hat Frankfurt für den Aufbau eines pädiatrischen Stammzelltransplantations- und Zelltherapiezentrums empfohlen, damit eine Mitfinanzierung durch den Bund gesichert und zugleich das Universitätsklinikum als exzellenten Forschungsstandort bestätigt. Bund und Land tragen jeweils 7,6 Millionen Euro bei; die Landesmittel kommen aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA. Die Einrichtung der klinischen Transplantationsbetten wird durch eine Spende von Johanna Quandt in Höhe von 5,6 Millionen Euro finanziert.
Gemeinsam mit Wissenschaftsminister Boris Rhein und Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland wurde heute nun der Grundstein gelegt.
Verzahnung von Forschung und klinischer Praxis
Die Kinderklinik bekommt damit ein neues Gebäude mit rund 1.700 Quadratmetern Nutzfläche, in dem experimentelle Forschungslaboratorien und klinische Studieneinheiten gemeinsam untergebracht sind. Die Bettenstation zur Krankenversorgung ermöglicht, dass in dem Zentrum regelmäßig Patienten mit hochmodernen Therapieverfahren behandelt werden können.
„Das Forschungszentrum verbessert die Behandlung und Heilung von krebskranken Kindern und Jugendlichen erheblich. Die Millionenbeträge, mit denen das Wissenschaftsministerium diesen Neubau fördert, sind hier sehr gut angelegt. Das deutschlandweit führende Team aus Ärzten und Wissenschaftlern arbeitet Hand in Hand, um den Krebs erfolgreich zu bekämpfen und neue Therapieformen zu entwickeln“, sagte Wissenschaftsminister Boris Rhein bei der Grundsteinlegung. Gleichzeitig dankte er Johanna Quandt für ihre großzügige Spende. Auch Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland lobte die exzellente Forschung und Behandlung auf dem Gebiet der Krebsforschung: „Die heutige Grundsteinlegung für den Forschungsneubau ist ein Zeichen der Hoffnung für viele krebskranke junge Menschen: Dieser Standort vereinbart in Zukunft eine hochmoderne Ausstattung und wissenschaftliches Spitzen-Knowhow“, so Dr. Weyland. „Die finanzielle Beteiligung des Bundes und des Landes Hessen an diesem Bauvorhaben zeigt eindrucksvoll, wie ein gelungener Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Politik – im Sinne der Menschen – aussehen kann“, so die Staatssekretärin. „Die Goethe-Universität ist traditionell erfolgreich in der Krebsbehandlung ebenso wie in der onkologischen Forschung. Wir sind dankbar, dass wir mithilfe der sehr großzügigen Spende und der Unterstützung des Bundes und der Länder diesen Bereich weiter ausbauen können“, erklärte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl. „Das Zentrum schafft deutlich verbesserte Rahmenbedingungen für die interdisziplinäre Erforschung der pädiatrischen Stammzelltransplantation und Zelltherapie. Die Förderung ist ein großes Zeichen der Anerkennung für unsere wissenschaftlichen Anstrengungen“, freute sich Prof. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität.
Innovative Therapien für schwerstkranke Kinder
Im Zentrum sollen Behandlungen für Kinder und Jugendliche entwickelt werden, denen mit derzeitigen medizinischen Möglichkeiten nicht oder noch nicht ausreichend geholfen werden kann. „Wir freuen uns sehr, dass auf dem Klinikumsgelände dieses Forschungszentrum entsteht, das für viele unserer kleinsten Patienten die Chance auf eine Heilung erhöhen wird. Der Dank geht an die Spenderin und die Verantwortlichen von Bund und Land, die das ermöglichen“, sagte Prof. Jürgen Schölmerich, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt.
„Ziel des Zentrums ist die Entwicklung experimenteller Stammzelltransplantations- und Zelltherapien für Kinder und Jugendliche. Diese sollen umgehend in die klinische Anwendung überführt werden. Als bundesweites Referenzzentrum in der haploidentischen Stammzelltransplantation, bei der Eltern für ihre Kinder als Stammzellspender eingesetzt werden können, ist der Standort bereits führend in der Forschung. Durch den Bau des Zentrums ergeben sich nun noch bessere Möglichkeiten für substanzielle medizinische Fortschritte auf diesem Gebiet“, erklärte Prof. Thomas Klingebiel, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Thomas Klingebiel
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Universitätsklinikum Frankfurt
Fon (0 69) 63 01 – 50 94
Fax (0 69) 63 01 – 67 00
E-Mail thomas.klingebiel@kgu.de
Ergänzende Informationen zum Titelbild
Gemeinsame Grundsteinlegung (v. l. n. r.): Dipl.-Ing. Platte, Direktor Hessisches Baumanagement, Prof. Bader, Leiter des Schwerpunktes Stammzelltransplantation und Immunologie, Dekan Prof. Pfeilschifter, Staatssekretärin Dr. Weyland, Hessisches Ministerium der Finanzen, Staatsminister Rhein, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Schölmerich, Ärztlicher Direktor, Prof. Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität, Prof. Klingebiel, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.