Klosterkammer Hannover und Aktion Kindertraum fördern Geschwister von schwer kranken Kindern
Der Alltag mit einem erkrankten oder behinderten Kind erfordert viel Zeit, Kraft und Geld. Die daraus folgenden Anforderungen bedeuten zuweilen Einschränkungen und Belastungen für die ganze Familie: Geht’s einem nicht gut, geht’s allen nicht gut. Stärkung, Entlastung, Perspektiven, Frohsinn und Lichtblicke von außen können da helfen.
Wer einen stärkt, stärkt alle und unterstützt so die ganze Familie. Hierfür vermittelt das Geschwisterkinder-Netzwerk gezielt Hilfen und Begleitangebote für Geschwister, Eltern und erkrankte Kinder – je nach Bedarf und Möglichkeiten. Mit insgesamt 72.500 Euro fördern jetzt die Klosterkammer Hannover (47.500 Euro) und die Aktion Kindertraum (25.000 Euro) die Unterstützung von Geschwisterkindern und die Entlastung von Familien mit schwerkranken und / oder behinderten Kindern und Jugendlichen durch das Projekt: „Hilfe zur Selbsthilfe: Initiierung und Förderung von selbständigen Geschwisterkinder-Arbeitsgruppen als Unterstützung von Familien mit schwerkranken und/oder behinderten Kindern und Jugendlichen“.
Geschwister von schwer kranken Kindern merken früh, dass bei ihnen zu Hause etwas anders ist; einige arrangieren sich damit leichter als andere; manche gewinnen dadurch auch an Selbstvertrauen. Dafür müssen sie jedoch früher selbstständig werden. Das ist nicht immer leicht. Und manchmal kommen sie – auch wenn die Eltern sich noch so große Mühe geben – einfach zu kurz.
In den vergangenen drei Jahren hat das Geschwisterkinder-Netzwerk das Angebotsspektrum für Geschwisterkinderarbeit mit Schwerpunkt in der Region Hannover und Niedersachsen erfasst sowie kommuniziert, eine Homepage zur besseren Vernetzung aufgebaut sowie den Dialog zwischen den einzelnen Akteuren forciert. Durch Angebotsanalyse bei Akteuren und durch konkrete Bedarfsabfrage bei Betroffenen konnten Familien und Geschwisterkinder mit gezielter Beratung, Einzelförderung, Vermittlung von Angeboten, Entwicklung und Durchführung von pädagogischen sowie therapeutischen Maßnahmen entlastet und unterstützt werden. Um diese gezielten Unterstützungen für die betroffenen Familien passgenau weiterzuentwickeln und umzusetzen, bedarf es – das haben die vergangenen Jahre deutlich gemacht – eines großen personellen Engagements.
Wegen mangelnder Refinanzierung hauptamtlicher Geschwisterkinder-Unterstützung, sind die Betreuungsleistungen in der Fläche am verlässlichsten und am passgenauesten durch selbstorganisierte Geschwisterkinder-Arbeitsgruppen mit professionellem Input von außen zu erbringen. Der Aufbau und die Umsetzung dieses „Hilfe zur Selbsthilfe-Konzeptes“ sowie die Integration in das Geschwisterkinder-Netzwerk sind die hervorragenden Ziele dieses Geschwisterkinder-Projektes. Die Realisierung wäre ohne die dankenswerte Unterstützung der Klosterkammer Hannover und der Aktion Kindertraum nicht möglich.
Stefan Zorn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Medizinische Hochschule Hannover