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Ernährung
Krebsgefahr durch Kamillentee

Laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) kann dieses Pflanzengift den Organismus schädigen und bei langer und hoher Dosierung Lebertumore verursachen. Die ausführlichen Ergebnisse präsentiert "WISO"-Moderator Martin Leutke am Montag, 28. April 2014, 19.25 Uhr, im ZDF.
"WISO" hat 15 Kamillen- und 15 Fencheltees aus dem Lebensmittelhandel, vom Discounter sowie aus Apotheken und Drogerien in einem unabhängigen Labor testen lassen. Im Fencheltee wurden keine PAs gefunden.
Besonders Kinder, Kleinkinder, Säuglinge und Stillende sind gesundheitlich gefährdet. Der Körper von Kindern schwemmt das Pflanzengift nicht aus, sondern speichert es. Deshalb sei für sie das Risiko zu erkranken zehn- bis hundertfach höher als bei Erwachsenen, erläutert der Pflanzengift-Experte Dr. Helmut Wiedenfeld von der Universität Bonn in "WISO".
Bereits im Sommer 2013 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung in einzelnen Tees hohe PA-Werte ermittelt. Obwohl auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren vor den gefährlichen Langzeitfolgen dieses Stoffes selbst bei niedriger Dosierung warnt, gelten keine gesetzlichen Grenzwerte. Stattdessen gilt für Hersteller lediglich die Empfehlung, ihre Erntepraxis zu kontrollieren und international anerkannte Höchstmengen nicht zu überschreiten. Die Pyrrolizidinalkaloide befinden sich nicht in den Teekräutern selbst, sondern in Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut. Dieses wächst als Unkraut zwischen den Teekräutern. Deshalb gelangt es leicht in die Ernte.
http://wiso.zdf.de