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NÖ Gebietskrankenkasse
Neue Maßstäbe im Kampf gegen den Brustkrebs
Automatisch, per Post - ohne dass eine ärztliche Überweisung notwendig wäre. Außerdem haben Frauen zwischen 40 und 44 sowie zwischen 70 und 74 Jahren künftig die Möglichkeit, von sich aus kostenlos eine Untersuchungseinladung anzufordern. Für bereits erkrankte Patientinnen, Frauen mit genetisch erhöhtem Risiko und anderen Indikationen ändert sich auch in Zukunft nichts. Sie werden wie bisher in bewährter Form von Ihren Ärztinnen und Ärzten zur diagnostischen Mammographie überwiesen.
Qualitätsvoll: Erfolgreiche internationale Vorbilder
"Das neue Mammographie-Programm revolutioniert die Brustkrebsuntersuchungen in Österreich", sagt der Obmann der NÖ Gebietskrankenkasse, KR Gerhard Hutter. "Die meisten Expertinnen und Experten sind davon überzeugt, dass Programme zur Früherkennung von Brustkrebs Leben retten, wenn sie systematisch und nach verbindlichen Standards durchgeführt werden. Einheitliche Qualitätskriterien und die lückenlose, unbürokratische und niederschwellige Form der Einladungen, sich diesem wichtigen Gesundheitstest zu unterziehen, erleichtern es, Erkrankungen früher zu diagnostizieren und damit Leben zu retten", argumentiert der Obmann der NÖGKK. "Dieses Screening-Programm - also die möglichst lückenlose Untersuchung von Frauen in der Altersgruppe mit dem größten Risiko - hat weltweit Vorbilder, die sich bewährt und Erfolge im Kampf gegen den Brustkrebs erzielt haben."
Auf dem neuesten Stand der Technik
Die österreichweite Einigung auf das Früherkennungsprogramm hebt die Mammographieuntersuchungen ab Jänner auf einen neuartigen Standard. "Die Qualität steht für uns Radiologen im Vordergrund", sagt der Obmann der Bundesfachgruppe Radiologie in der Österreichischen Ärztekammer, Univ.-Doz. Dr. Franz Frühwald. "Alle Radiologinnen und Radiologen, die am Programm teilnehmen, haben spezielle Schulungen absolviert und ein eigenes Zertifikat erworben. Zudem stehen sie in der Pflicht, jährlich mindestens 2 000 Mammographie-Aufnahmen zu beurteilen", erörtert der Arzt. Neu ist außerdem die Doppelbefundung: Jede Mammographie-Aufnahme wird in Zukunft von einer zweiten, unabhängigen Radiologin bzw. einem Radiologen begutachtet. Dieses Vier-Augen-Prinzip soll helfen, Fehldiagnosen möglichst auszuschalten. Gleichzeitig fand in den vergangenen Monaten eine technische Aufrüstung in den Ordinationen und Instituten statt. "Denn im Rahmen dieses Programms dürfen nur mehr strahlungsarme, digitale Geräte zur Anwendung kommen, die selbstverständlich einer strengen, laufenden Kontrolle unterzogen werden", erklärt Dr. Frühwald.
Brustkrebs häufigste Krebserkrankung bei Frauen
Erschreckend: Statistisch gesehen erkrankt jede 13. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Mit mehr als 5 000 Neuerkrankungen im Jahr 2010 ist Brustkrebs in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Auch Niederösterreichs Gesundheitslandesrat Ing. Maurice Androsch ist froh, dass in Kürze die ersten Mammographie-Einladungen verschickt werden. "Dass das Screening-Programm nun doch bereits mit 1. Jänner 2014 starten kann, ist erfreulich. Es wird mehr Qualität bringen und sorgt für neue Maßstäbe in der Frauengesundheit. Besonders die systematisierte persönliche Einladung zur Brustkrebsvorsorge weckt Hoffnung, mehr Frauen für das Thema Brustkrebs-Früherkennung sensibilisieren zu können", sagt Landesrat Androsch.
Detaillierte Informationen erhalten Sie auf der Homepage www.frueh-erkennen.at sowie unter der kostenlosen Service-Telefonnummer 0800 500 181. Frauen zwischen 40 und 44 sowie zwischen 70 und 74 Jahren können unter dieser Nummer auch eine Untersuchungseinladung anfordern. In Niederösterreich nehmen alle radiologischen Vertragspartnerinnen und Vertragspartner am Programm teil: Die Ärzteliste finden Sie auf der Internetseite der NÖ Gebietskrankenkasse www.noegkk.at