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Pflegekraftsituation
Palliativstation im Sommer eingeschränkt
Den Fachkräftemangel bekommt auch das SRH Wald-Klinikum Gera zu spüren: mindestens 15 Krankenschwestern und -pfleger möchte das Haus neu einstellen. Doch die Besetzung gestaltet sich als schwierig. Auf dem freien Markt sind gute Pflegekräfte rar. Noch schwieriger wird es, wenn es um befristete Stellen geht, etwa für Mitarbeiterinnen in Mutterschutz oder Elternzeit. Deswegen verspricht das Klinikum schon jetzt allen Auszubildenden, die gerade in den Prüfungen stecken, sie bei gutem Abschluss ab September zu übernehmen.
Doch das Krankenhaus muss schon vorher reagieren. Um alle Bereiche abzusichern, die zwingend zum Klinikablauf gehören, werde von Juni bis Ende August das Angebot der Palliativstation eingeschränkt, kündigt Geschäftsführer Dr. Uwe Leder an. Die schwerstkranken Patienten würden zwar selbstverständlich weiter am Klinikum behandelt und palliativmedizinisch mitbetreut. Allerdings leider nicht in der separaten Zehn-Betten-Station. Diese Einschränkung war für uns keine leichte Entscheidung, sagt Geschäftsführer Dr. Leder.
In der Palliativmedizin werden Patienten mit fortgeschrittenen schweren Erkrankungen behandelt, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist. Ziel ist die Linderung belastender Krankheitssymptome.
Im Gegenzug wird die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) ausgebaut. Dabei versorgt zusätzlich zu Hausarzt und Pflegedienst ein Team aus Palliativmedizinern und palliativmedizinisch ausgebildeten Krankenschwestern die Patienten in ihrem gewohnten Umfeld zu Hause. Durch diesen Ausbau der ambulanten Versorgung können immer mehr Patienten ihre letzten Lebenstage so wie gewünscht verbringen.
Ab September sollen wieder beide Möglichkeiten, die stationäre Behandlung und die ambulante Betreuung in vollem Umfang zur Verfügung stehen. „Palliativmedizin ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil unserer Behandlungsangebote“, versichert Dr. Leder. Deswegen wird auch investiert: 2,5 Millionen Euro werden ab Herbst in eine moderne Palliativstation fließen, die dann im Frühjahr 2015 eröffnen soll.