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Modell der Zukunft?
Patienten drohen drastische Arzneimittel-Zuzahlungen
Betroffen von der aktuellen Preisanpassung sind 19 häufig verordnete Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen, insgesamt 69 verschiedene Substanzen. Die sogenannten Festbeträge gelten unter anderem für Mittel gegen Bluthochdruck und Herzkrankheiten, Sodbrennen und Osteoporose.
In der Gruppe der Sartane, das sind Wirkstoffe gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, ist der Preisverfall am größten: Nur noch ein Viertel des bisherigen Betrages zahlen die Kassen künftig für die Medikamente – sofern sie nicht ohnehin schon Rabattverträge geschlossen haben.
Einige Hersteller finden diese Absenkung inakzeptabel. Sie passen ihre Preise nicht an die neuen Vorgaben an. Wer etwa mit den Medikamenten Olmetec oder Votum behandelt wird, muss ab 1. Juli bis zu 86 Euro aus eigener Tasche zahlen. Bei Eprosartan, einem weiteren Wirkstoff aus der Gruppe, könnten ebenfalls Belastungen von bis zu 71 Euro auf die Patienten zukommen.
Doch selbst bei Medikamenten, bei denen die Hersteller ihre Preise senken, drohen den Patienten zusätzliche Kosten. Laut Gesetz sind Arzneimittel nur dann von der Zuzahlung befreit, wenn ihr Preis 30 Prozent unter dem Festbetrag liegt. Durch die Anpassung fällt es Herstellern deutlich schwerer, diesen Preisabstand einhalten. In der Folge müssen zahlreiche Patienten ab Juli die gesetzliche Zuzahlung von bis zu 10 Euro leisten.
Den Vorwurf, auf Kosten der Versicherten zu sparen, wollen sich die Kassen trotzdem nicht gefallen lassen.
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