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Ev. Krankenhaus Witten
Prostatazentrum erneut zertifiziert
![Multiple osteoplastische Knochenmetastasen bei einem Patienten mit Prostata-Karzinom. © Foto: Hellerhoff (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons](assets/images/6/Prostata-Ca_ossaere_Metastasen_Becken-56df4325.jpg)
Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern über 65 Jahren. Frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. Welche Behandlung zum Erfolg führt, hängt vom Stadium der Erkrankung, dem Alter des Patienten und der Art des Tumors ab. „Durch die enge Zusammenarbeit der drei Fachabteilungen im Prostatazentrum können wir Tumore in jedem Stadium optimal behandeln“, betont Priv.-Doz. Dr. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik.
Klassische Behandlungsmethode beim Prostatakarzinom ist die Operation. Dabei wird das Organ vollständig entfernt. „Standard ist heute der minimalinvasive Eingriff per Bauchspiegelung“, erläutert Dr. Wiedemann. Bei dieser Methode verliert der Patient weniger Blut, hat geringere Schmerzen und kann früher wieder nach Hause. Am Ev. Krankenhaus Witten kommt dabei ein revolutionäres 3D-Kamerasystem modernster Bauart zum Einsatz. Nur in Ausnahmefällen muss noch klassisch per Bauchschnitt operiert werden.
Als Alternative zur Operation bietet das Ev. Krankenhaus Patienten mit auf das Organ begrenzten, nicht aggressiven Formen des Prostatakarzinoms die für den Patienten besonders schonende Brachytherapie an. Bei dieser speziellen Form der Strahlentherapie werden sogenannte Seeds – kleine mit radioaktivem Jod gefüllte Metallstifte – bei einem minimalinvasiven Eingriff direkt in der Prostata des Patienten platziert. Auch die klassische Bestrahlung von außen spielt bei der Behandlung des Prostatakarzinoms eine wichtige Rolle, erklärt der Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie, Jozef Kurzeja. „Es können dadurch sogar Metastasen behandelt werden.“ In späten Stadien kann das Fortschreiten der Erkrankung mit einer Hormonbehandlung oder einer Chemotherapie aufgehalten werden.
Modernste Technik setzt die Klinik für Urologie auch bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung ein: Die Therapie mit dem Kalium-Titanyl-Phosphat-Laser, wegen der charakteristischen grünen Farbe des Lichtstrahls „Greenlight-Laser“ genannt, entwickelt sich immer mehr zur Standardmethode, wenn eine medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreicht und eine Operation erforderlich wird. Das Verfahren ist praktisch unblutig, die meisten Patienten sind bereits innerhalb von 24 Stunden nach dem Eingriff beschwerdefrei. Die Klinik für Urologie verfügt über ein leistungsstarkes Lasersystem der aktuellen Generation. Seit 2012 haben die Urologen am Ev. Krankenhaus damit über 600 Patienten behandelt. Damit ist die Wittener Klinik deutschlandweit die Abteilung mit den meisten Greenlight-Eingriffen pro Jahr. Die klassische Prostataschälung mit dem Elektroinstrument ist nur dann noch erforderlich, wenn Gewebeproben für eine histologische Untersuchung entnommen werden müssen. „Wir sind stolz darauf, all diese Verfahren an unserem Haus anbieten zu können“, sagt Dr. Wiedemann.