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Raucher-Entwöhnung
Rauchstopp: Bluttest hilft, besten Weg zu finden
Studien zeigen, dass fast 60 Prozent der Menschen, die versuchen aufzuhören, in der ersten Woche wieder zu den Zigaretten greifen. Nikotin gehört zu den am meisten süchtig machenden Substanzen. Sinken die Werte, wird das Verlangen größer und die Menschen greifen zum nächsten Glimmstängel. Nikotin wird jedoch von Mensch zu Mensch verschieden abgebaut. Manche Experten gehen daher davon aus, dass ein rascherer Abbau auch das Aufhören erschweren kann.
An der aktuellen Studie nahmen 1.240 Personen aus verschiedenen Programmen zur Raucherentwöhnung teil. Das Blut der Teilnehmer wurde dahingehend untersucht, ob der Nikotinabbau in normaler oder langsamer Geschwindigkeit erfolgte. Die Freiwilligen erhielten entweder ein Nikotinpflaster, das Medikament Vareniclin oder ein Blindpräparat. Alle Teilnehmer hatten zusätzlich Zugang zu psychologischer Beratung.
Medikament Vareniclin getestet
Einem Bericht von "The Lancet" nach haben Personen, die Nikotin in normaler Geschwindigkeit abbauen, mit Vareniclin bessere Erfolgschancen als mit Nikotinpflastern. Personen, die Nikotin langsamer abbauten, verfügten bei allen Methoden über ähnliche Erfolgschancen. Sie litten jedoch stärker unter den Nebenwirkungen des Medikaments.
Forschungsleiter Caryn Lerman zufolge würde ein derartiger Bluttest die Erfolgschancen beträchtlich erhöhen. "Für Menschen mit einem normalen Nikotinabbau könnten die Chancen bei Pflastern gering sein. Sie könnten sich jedoch mit dem Medikament verdoppeln. Bei einem Drittel der Menschen mit einem langsamen Abbau dürften die billigeren Pflaster der bessere Weg sein." Laut Robert West vom University College London liegen die Chancen, ohne Unterstützung ein Jahr lang nicht zu rauchen, bei rund vier Prozent.