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LMU Klinikum
Spatenstich Kinderpalliativzentrum
Dieses Zentrum soll für bis zu acht unheilbar kranke Kinder und ihre Familien zu einem Ort der Sicherheit und Geborgenheit bei gleichzeitig optimaler Palliativtherapie werden. In großzügigen Einzelzimmern, die alle Möglichkeiten einer Intensivstation bieten, können die Eltern rund um die Uhr bei ihrem Kind bleiben. Eigens für dieses Projekt wurde der Förderverein Kinderpalliativzentrum München e.V. gegründet: Innerhalb von nur neun Monaten konnten 5,5 Millionen Euro Spendengelder eingesammelt werden. Dank dieses Erfolges kann der Bau des Zentrums beginnen – eingeläutet wird er mit dem heutigen Spatenstich auf dem Baufeld des Kinderpalliativzentrums am Campus Großhadern. 9,05 Millionen Euro kostet das Zentrum; das Klinikum der LMU trägt 3,55 Millionen Euro, der Förderverein beteiligt sich mit 5,5 Millionen Euro an dem Bau.
„Wir wollen mit diesem Kinderpalliativzentrum eine umfassende menschliche Begleitung und eine optimale medizinische Versorgung für schwerstkranke Kinder und ihre Familien in den schwierigsten Stunden ihres Lebens ermöglichen“, betont Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle. „Wir wollen mit diesem Zentrum ergänzend zur Pflege zu Hause einen Beitrag zur bestmöglichen ambulanten und stationären Versorgung der Kinder leisten. Die Kinder sollen ihre wertvolle Lebenszeit gemeinsam mit ihren Angehörigen so intensiv und bewusst wie möglich erleben können“. Ausdrücklich dankt Minister Spaenle den Initiatoren und Förderern dieses einmaligen Projekts.
Für Prof. Dr. Monika Führer, Leiterin der Kinderpalliativmedizin im Dr. von Haunerschen Kinderspital, geht mit dem Zentrum ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Hier wird ein großer Traum wahr – ein Ort, der Familien mit schwerstkranken Kindern in Krisensituationen Sicherheit gibt. Das ambulante Kinderpalliativteam kann Hand in Hand mit der Station arbeiten, die Forscher nehmen die Fragen aus der täglichen Arbeit auf, und ihre Ergebnisse können unmittelbar in die Versorgung der Kinder und in die Aus- und Weiterbildung der Ärzte einfließen.“ Die Kinderärztin und Spezialistin für Kinderpalliativmedizin am Klinikum der LMU hat in den letzten 10 Jahren neue Versorgungsstrukturen für schwerstkranke Kinder und Jugendliche aufgebaut, um ihre Betreuung zu verbessern. Zusammen mit Prof. Dr. Gian Domenico Borasio, dem früheren Lehrstuhlinhaber für Palliativmedizin (heute: Prof. Dr. Claudia Bausewein), gründete Monika Führer 2004 das Projekt HOMe (Hospiz ohne Mauern) – Koordinationsstelle für Kinderpalliativmedizin (KKiP) am Klinikum der Universität München: „Der größte Wunsch schwerstkranker und sterbender Kinder ist es, zuhause in der Familie zu sein. Das Team von HOMe unterstützt die Familien in dieser schweren Zeit zuhause rund um die Uhr medizinisch, pflegerisch und psychosozial. Jedoch ist in Krisen mit starken Schmerzen oder schwerer Atemnot die notwendige intensive Therapie bei einem Teil der Kinder in ihrem Elternhaus nicht möglich. Bisher mussten diese Kinder dann meist auf eine Kinderintensivstation aufgenommen werden – für alle Beteiligten nur eine Notlösung“, sagt Monika Führer. Das neue Kinderpalliativzentrum vervollständigt den Ansatz der häuslichen Palliativversorgung um die stationäre Betreuung – so können kleine Patienten in einem familiären Umfeld intensiv palliativmedizinisch behandelt werden. Dabei wird besonderer Wert auf die Betreuung und den Zusammenhalt der Familien gelegt.
„Der Neubau des Kinderpalliativzentrums stellt ein weiteres Alleinstellungsmerkmal unseres Klinikums dar. Zum ersten Mal weltweit werden an einer Universitätsklinik die Erwachsenen- und die Kinderpalliativmedizin Seite an Seite arbeiten und voneinander lernen können“, sagt Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor des Klinikums der Universität München.
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml betonte in ihrem Grußwort: „Wenn ein Kind unheilbar erkrankt, benötigen dieses Kind und seine ganze Familie eine besonders fachkundige und einfühlsame Betreuung. Das Bayerische Gesundheitsministerium hat das Ziel, die Versorgung von schwerstkranken Kindern weiter zu verbessern. Deshalb unterstützen wir auch das Kinderpalliativzentrum am Klinikum Großhadern. Die kranken Kinder und ihre Familien sollen diesen letzten gemeinsamen Lebensabschnitt möglichst friedlich und lebenswert verbringen können.“
Das Kinderpalliativzentrum ist ein beispielhaftes Projekt für das Engagement von Menschen für Menschen. „Der Förderverein hat mehr als 6 Millionen Euro gesammelt. Er hat seinen finanziellen Beitrag für den Bau bereits vollständig geleistet und unterstützt derzeit bereits in vielerlei Hinsicht das Kinderpalliativ-Team, um die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Zentrums zu überbrücken. Der Tag des Spatenstichs ist ein Tag großer Erleichterung und Freude für uns und ein Anlass, all unseren Spendern, Helfern und Partnern bei diesem wichtigen Projekt zu danken“, sagt Thomas Barth, Vorsitzender des Fördervereins Kinderpalliativzentrum München e.V. und Vorstandsvorsitzender der E.ON Energie AG.
Große Unterstützung erhält das Projekt von der Ehefrau des Bayerischen Ministerpräsidenten Karin Seehofer und vom Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Landtagspräsident a. D. Alois Glück. Glück, der das Kuratorium des Fördervereins als Vorsitzender führt, stellt fest: „Das Kinderpalliativzentrum ist ein besonders wichtiges Projekt. Wir müssen alles tun, was möglich ist, damit das Zentrum seine Aufgabe zum Wohle der Kinder und ihrer Familien optimal erfüllen kann.“ Und Karin Seehofer, die als Schirmherrin für den Förderverein eintritt, sagt: „Als Mutter dreier Kinder liegt mir die Errichtung eines Kinderpalliativzentrums in Bayern sehr am Herzen. Familien mit schwer- und todkranken Kindern brauchen unsere Hilfe und Unterstützung!“