Erneut ist die Zahl der Apotheken in Hessen gesunken. Zum 31.12.2013 gab es 1.546 Betriebe und damit 23 weniger als im Vorjahr. Dies ist der niedrigste Stand seit mehr als dreißig Jahren (1982: 1.535 Apotheken). Wie der Hessische Apothekerverband (HAV) mitteilte, sank die Apothekenzahl bereits im sechsten Jahr in Folge.
Insgesamt schlossen im Jahr 2013 37 Apotheken für immer ihre Türen. Demgegenüber standen 14 Neueröffnungen. Von den Schließungen betroffen waren sowohl Stadt- wie Landapotheken. Der HAV sieht für den fortlaufenden Trend mehrere Gründe. Vielen Apothekern, die ihre Apotheke aus Altersgründen abgeben wollten, sei es aufgrund einer fehlenden wirtschaftlichen Perspektive nicht möglich, einen Käufer zu finden. In ländlichen Gebieten schlage der bestehende Ärztemangel auf die Apotheken durch, denn fast 85 Prozent des Apothekenumsatzes werde durch vom Arzt auf Rezept verschriebene Arzneimittel generiert. Weitere Gründe für Schließungen seien auslaufende Mietverträge oder Insolvenzen.
Der HAV hofft, dass der Sinkflug bei der Apothekenzahl in Zukunft etwas abnimmt, damit eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln – vor allen Dingen im ländlichen Raum – gewährleistet bleibt. Apotheker in Deutschland dürfen maximal vier Apotheken besitzen. In Hessen gab es 1.245 Hauptapotheken und 301 Filialen.
Der Hessische Apothekerverband e.V. (HAV) vertritt die Interessen der selbstständigen hessischen Apothekerinnen und Apotheker. Von den 1.546 Apotheken in Hessen, die mehr als 11.000 Arbeitsplätze bieten, sind 98 Prozent Mitglied im HAV. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab.