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NCT Heidelberg
Zehn Jahre Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg

Das nächste Ziel ist, jedem Patienten eine individuelle Therapie zu bieten. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe würdigt die Arbeit des NCT mit einem Besuch am 10. Juli.
Das vor zehn Jahren gegründete NCT hat sich in kürzester Zeit bemerkenswert entwickelt. Mussten die Verantwortlichen um den ersten Leiter des NCT, Professor Volker Diehl, im ersten Jahr noch mit Nachdruck für eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit der Forscher und Mediziner werben, ist die gemeinsame Behandlung nach einheitlichen Standards heute eine der Grundlagen für die hohe Akzeptanz im medizinischen Umfeld. Internationale Gutachter attestieren dem NCT heute höchste wissenschaftliche und klinische Exzellenz; es gilt als Taktgeber onkologischer Innovationen.
Ein Meilenstein für die Entwicklung war im Jahr 2010 die Fertigstellung des neuen Gebäudes „Im Neuenheimer Feld 460“. Nach der Aufbauarbeit und dem Erstellen der Infrastruktur in den ersten Jahren wurde das NCT mit dem Umzug ins neue Gebäude nun sichtbar und erfahrbar. Die Krebspatienten haben seither in Heidelberg eine zentrale Anlaufstelle, die Zahl der Patienten steigt kontinuierlich: Allein im Jahr 2012 besuchten rund 8.200 Patienten mit einer neu diagnostizierten Krebserkrankung das NCT und mehr als 12.200 Patienten wurden im ambulanten Therapiebereich der Einrichtung behandelt. Das Einzugsgebiet erstreckt sich weit über die Rhein-Neckar-Region hinaus bis ins Ausland. Bis Ende 2013 haben sich Patienten aus 45 Nationen im NCT vorgestellt – und die Nachfrage steigt weiter.
Fachübergreifend forschen, therapieren und vorbeugen zum Wohle des Patienten
Das NCT verfolgt konsequent die Strategie, Patienten die bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen, über die Grenzen der traditionellen Fachrichtungen und akademischen Abteilungen hinweg. Klinisch und wissenschaftlich herausragende Krebsprogramme sind die Basis der interdisziplinären Patientenversorgung. Sie sind krankheitsorientiert aufgebaut und verbinden die Forschungsgruppen von NCT, DKFZ und Heidelberger Universitätsklinikum mit nationalen und internationalen Netzwerken. Ergänzend unterstützen geschaffene Strukturen wie das NCT Krebsregister, die NCT Gewebebank, die NCT Studienzentrale, die NCT Heidelberg School of Oncology u.v.m. die Arbeit der Wissenschaftler und Ärzte.
Aus Sicht der Gründer ist es dem NCT gelungen, zu einer Modelleinrichtung mit hohem Ansehen und Vorbildfunktion zu werden. Professor Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ, erklärt: „Für die Erfolgsgeschichte des NCT war es entscheidend, Forschung und Klinik unter einem Dach zu vereinen. Das NCT ist für uns eine Plattform, um unsere Forschungsergebnisse rasch in die Kliniken zu bringen und die dortigen Erkenntnisse wieder an das DKFZ zurück zu spiegeln. Mittlerweile haben wir das „Erfolgsmodell NCT“ im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung an bundesweit sieben weitere Standorte übertragen.“
Professor Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, würdigt vor allem, dass es dem NCT gelungen sei, eine interdisziplinäre Systemtherapie im Bereich der Onkologie einzuführen. Jeder Patient werde von einem Expertenteam begutachtet und anschließend nach strengen Standards behandelt. „Wir haben höchste Qualität bei den Tumorboards und in der Chemotherapie-Versorgung. Darüber hinaus haben wir auch mit Beratungsdiensten wie der Psychoonkologie, den Sportangeboten und der Sozialarbeit beste Voraussetzungen für die Behandlung der Patienten geschaffen.“
Der Sprecher des NCT-Direktoriums, Professor Christof von Kalle, richtet den Blick nach vorn. Schon im Laufe des nächsten Jahres soll Patienten im NCT eine Erbgutanalyse und ein Immunprofil ihrer Tumoren angeboten und darauf aufbauend eine individuelle Therapie empfohlen werden. Ziel sei es, die individualisierte Krebsmedizin möglichst bald in die Regelversorgung zu überführen. Von Kalle erläutert: „Individuelle Unterschiede im molekularen Profil von Tumoren werden zukünftig immer häufiger als Basis für Therapieentscheidungen herangezogen. Auf dieser Grundlage möchten wir nun die individualisierte Krebsmedizin am NCT systematisch weiterentwickeln und das NCT zu einem internationalen Spitzenzentrum der individualisierten Krebsmedizin ausbauen.“
Seit zehn Jahren erfolgreich für den Patienten und die Forschung – ein Anlass zum Feiern
Auch wenn ein zehnter Geburtstag ein kleines Jubiläum ist, wurde während der vergangenen Dekade im Kampf gegen den Krebs viel erreicht. Deshalb freut sich das NCT über den Besuch von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe am 10. Juli.
Für die Öffentlichkeit veranstaltet das NCT am 19. Oktober einen Tag der offenen Tür mit Führungen, Vorträgen und einem bunten Rahmenprogramm. Und direkt ab dem 1. Juli bietet ein online-Geburtstagsbuch http://www.nct-heidelberg.de Raum für Geburtstagswünsche und -anregungen.
Wie stark das NCT am Standort Heidelberg verankert ist, lobte Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Das zehnjährige Bestehen des NCT in Heidelberg verdient große Beachtung. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das erste Comprehensive Cancer Center Deutschlands zu einer wichtigen Anlaufstelle für Menschen mit Krebserkrankungen entwickelt, die weit über Heidelberg und die Region bis ins Ausland hinaus strahlt. Heidelberg ist stolz auf diese Einrichtung. Innerhalb unserer Stadt zeigt das NCT zudem ständige Präsenz unter anderem durch die Benefizveranstaltungen NCT LAUFend gegen Krebs, Rudern gegen Krebs sowie durch seine Patiententage.“