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Pankreatektomierte
AdP konnte Prof. Dr. Grönemeyer als Schirmherrn gewinnen
Der AdP wird künftig in seiner Arbeit von einem Schirmherrn unterstützt: Der Arzt und Wissenschaftler Prof. Dietrich Grönemeyer aus Bochum will in dieser Funktion die bundesweite Selbsthilfegruppe Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP) fördern und mit seiner Medienpräsenz mehr Wissen über das Pankreaskarzinom in die Öffentlichkeit tragen. „Gerade beim Pankreaskarzinom ist die Früherkennung besonders wichtig für den Heilungserfolg“, betont AdP-Vorsitzender Lutz Otto. „Es gibt aber noch viel Unwissen und mangelnde Aufmerksamkeit auch unter Medizinern. Durch die Unterstützung von Prof. Grönemeyer erhoffen wir uns, mehr Informationen über erste Anzeichen einer Pankreaserkrankung in die Breite tragen zu können, sowohl unter Medizinern wie in der Bevölkerung.“ Patienten berichteten immer wieder, dass zum Beispiel Hausärzte geschilderten Beschwerden nicht nachgehen, sondern sie als psychosomatisch einordnen. „Weil eine mögliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse nicht in Betracht gezogen wird, geht wertvolle Zeit verloren.“ Genau dabei will Prof. Grönemeyer unterstützen. „Ich freue mich sehr, dass mir der AdP die Schirmherrschaft angeboten hat. Ich bin gerne bereit, mein Wissen einzubringen, um den AdP noch stärker zu machen und seine Ziele in die Öffentlichkeit zu tragen“, so Prof. Grönemeyer. „Der AdP spielt eine besondere Rolle, weil die Selbsthilfegruppen vor Ort direkten Kontakt zu den Betroffenen haben und genau wissen, wie sich Erkrankte fühlen, welche Erfahrungen sie während der Therapie und der Reha machen. Zugleich ist der AdP aber auch in engem Kontakt mit Kliniken, Forschungseinrichtungen, Reha-Kliniken und der Politik, um die Forschung und neue Therapien zu unterstützen.“ Weil die Menschen für die Selbsthilfegruppe im Mittelpunkt stehen, passe der AdP sehr zu seinem Ansatz, Schulmedizin und naturheilkundliches Wissen zu verbinden.
Der AdP erhofft sich, dass im Bereich der Forschung und Krebstherapie Fortschritte durch größere mediale Präsenz erreicht werden. „Gerade im Bereich der Früherkennung passiert noch zu wenig. Es gibt nach wie vor kaum Testverfahren, um Bauchspeicheldrüsenkrebs früher zu erkennen“, so Otto. Zudem spiele die Bauchspeicheldrüse in der Krebsfrüherkennung keine Rolle, während es für andere Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs systematische Reihenuntersuchungen ab einem bestimmten Alter gibt. „So etwas brauchen wir auch!“, fordert Otto. Auch feste Regeln und Vorgaben für die Nachsorge nach einer Pankreasoperation gebe es nicht. „Es gibt nicht einmal Richtlinien, wann nach einer OP etwa MRT-Aufnahmen durchgeführt werden sollen“, kritisiert der AdP-Vorsitzende. Es bestehe also noch erheblicher Aufklärungsbedarf und der Wunsch, die Forschung an OP-Methoden, Therapien und Nachbehandlung zu verstärken.
Prof. Grönemeyer ist einer der bekanntesten Ärzte in Deutschland und studierte Medizin an der Universität in Kiel, wo er 1981 promovierte. Seine Habilitation folgte 1990 an der Universität Witten/Herdecke. Bis 2012 war er Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und Mikrotherapie. 1997 gründete der Radiologe und Rückenexperte das Grönemeyer Institut für Mikrotherapie in Bochum. Schließlich ist Grönemeyer Vorstandsvorsitzender des Wissenschaftsforums Ruhr, einem Zusammenschluss von rund 30 Forschungseinrichtungen von Universitäten, Max-Planck- und Fraunhofer- Instituten.
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) wurde 1976 von Betroffenen in Heidelberg gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der gemeinnützige Verein steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Seit Beginn unterstützen Ärzte aller Fachrichtungen und Ernährungstherapeuten den AdP. Dem Verein gehören 1550 Mitglieder und 60 Regionalgruppen an. Die Selbsthilfeorganisation unterstützt alle Patienten, bei denen eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt oder vermutet wird. Das Ziel des AdP ist die Förderung der Gesundheit und Rehabilitation von partiell und total Pankreatektomierten sowie nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen.