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  • von Thomas Heckmann

Selbsthilfe vorgestellt

Die Stoma-Selbsthilfe Hofgeismar – eine Selbsthilfegruppe für Stomaträger, Angehörige & Interessierte

Markt in Hofgeismar. © Foto: Dieter Schütz / pixelio.de
Markt in Hofgeismar. © Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Stoma-Selbsthilfe Hofgeismar ist eine Selbsthilfegruppe bestehend aus Stomaträgern, begleitenden Angehörigen sowie auch Stoma-Rückverlegten nach Rektumkarzinom. Sie trifft sich in gemütlicher Runde einmal im Monat, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu lernen Schwierigkeiten zu erkennen, mit ihnen umzugehen sowie diese zu bewältigen. In den Treffen können die Gruppenmitglieder ihre Handicaps teilen, Lösungen erarbeiten und so die Kraft der Gemeinschaft nutzen.

Von November 2014 bis Februar 2015 finden diese Treffen jeden 2. Mittwoch im Monat im Monat von 14.00 bis 16.00 Uhr statt. Genauere Informationen erhalten Interessierte auf der Internetseite der Gruppe im Bereich „Unsere Treffen“.

Besonders wichtig ist den Nordhessen dabei die Einbeziehung der Angehörigen. Begleitende Angehörige sind aus ihrer Erfahrung für die meisten Betroffenen nicht entbehrbar. Obwohl die Krebserkrankung zu einer permanenten Anlage eines Stomas führte und oft schon einer Vergangenheit angehört, begleiten fast die Hälfte ihren Partner zu den Treffen der Selbsthilfegruppe Hofgeismar. Die Erkrankung (meist Darmkrebs) und auch die erforderliche Anlage eines Anus Praeters (Stoma) - ob permanent oder vorübergehend - ist für beide Partner, ein prägender Lebenseinschnitt. Die Krebsdiagnose kommt meist plötzlich und unerwartet und verändert das bisherige Leben mit einem Schlag. Dabei muss nicht nur der Betroffene erst lernen, mit der neuen Lebenssituation umzugehen. Auch der Alltag der Angehöriger wird ab sofort von der Krankheit mit beeinflusst. Zuvor unbekannte Ängste, Gefühle und neue Herausforderungen entstehen, die belasten und mit denen man sich auseinandersetzen muss. Und dies geschieht am Besten zusammen.

Neben dem Zusammenhalt in der Gruppe werden die Betroffenen, Angehörigen und Interessierten auch vom Tumorzentrum der Klinikum Kassel GmbH (Dr. med. Christian Unzicker), dem Darmzentrum - des Onkologischen Zentrums in Kassel (Prof. Dr. med. Jürgen Faß) und der Kreisklinik Hofgeismar (CA Dr. med. Hans- Ulrich Braner) unterstützt, mit denen die Selbsthilfegruppe aus Hofgeismar eine Kooperation verbindet.

Der von Monika Skrzypczak redaktionell betreute Internetauftritt der Selbsthilfegruppe bietet umfangreiche Informationen zum Themenkreis, hilfreiche Links sowie Adressen für den Bereich Nordhessen. Besonders hervorzuheben sind dabei die umfangreichen Informationen zu den Bereichen ganzheitliche Therapie und Stoma Rückverlegung. Zum Thema Stoma Rückverlegung bietet die Gruppe aus Hofgeismar auch ein Internetforum an und hat eine Informationsbroschüre herausgegeben. Damit möchte sie Patienten und Ihre begleitenden Angehörigen informieren, was nach einer Stoma Rückverlegung wichtig ist und was hilfreich sein kann. Sie gibt z. B. Aufschluss über die weiterführende Behandlung, Medikamente und pflanzliche Mittel, Hilfsmittel für Betroffene sowie Ernährungstipps und kann direkt bei der Gruppe bestellt werden. Dabei resultiert das besondere Interesse am Thema Rückverlegung insbesondere auch aus den persönlichen Erfahrungen von Monika Skrypczak, die das Thema seit der Erkrankung ihre Ehemannes im Oktober 2010 beschäftigt.

Ein weiteres Thema das den Nordhessen besonders am Herzen liegt sind „Verwachsungen“. Die Anlage eines Stomata, Stoma Rückverlegung oder evtl. erforderliche Notoperationen (bedingt durch Sepsis /Wundheilungs-Störungen) und damit verbundene Bauchoperation (Minimal-invasive Chirurgie /Schlüsselloch-OP oder Laparotomie) können mit Adhäsionen (Verwachsungen) einhergehen. Wie die Selbsthilfegruppe anmerkt, laufen Betroffene, die erstmals mit Verwachsungen in Berührung kommen und über dieses Krankheitsbild nicht genügend informiert sind, Gefahr, von einem Arzt zum Anderen zu gehen, ohne das Untersuchungen einen Hinweis auf die Beschwerden geben. Die Glaubwürdigkeit der Patienten in Bezug auf ihre Schmerzen und Einschränkungen würden in der Folge oft in Frage gestellt und mit Erklärungen aus dem Bereich der psychosomatischen Beschwerden abgetan. Dabei ist die Symptomatik eines Verwachsungsbauches ein für sich sehr komplexes Krankheitsbild, was u. a. zu Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss führen kann. Vor diesem Hintergrund haben die Stoma-Selbsthilfe Hofgeismar und die Verwachsungsbauch Selbsthilfegruppe e.V. aus Bremen ihr Selbsthilfeangebot erweitert und sind eine enge und kooperative überregionale Zusammenarbeit eingegangen.

Wer Interesse an der Arbeit der Selbsthilfegruppe Hofgeismar hat, kann sich direkt an die Gruppe wenden. Auf Wunsch bietet sie auch ein erstes persönliches Informationsgespräch für Betroffene und begleitende Angehörige an.

Kontakt: Monika Skrzypczak 
Telefon: 0172 - 85 70 896
eMail: stoma-selbsthilfe_hofgeismar@t-online.de

Weitere Informationen
Internetauftritt der Stoma-Selbsthilfe Hofgeismar
Info-Flyer der Selbsthilfegruppe
Informationsbroschüre zur Stoma Rückverlegung nach einer Darmkrebserkrankung

Informationen der Stoma-Selbsthilfe Hofgeismar
Monika Skrzypczak, Tel.: 0172 - 85 70 896, eMail: stoma-selbsthilfe_hofgeismar@t-online.de
06.10.2014
06.03.2024, 15:44 | vth

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