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5. Offene Krebskonferenz
Dresden 2013: Der Mensch im Mittelpunkt

Immer mehr Menschen leben heute viele Jahre oder Jahrzehnte mit Krebs. Unter dem Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“ bot die 5. Offene Krebskonferenz (OKK) am 19. Oktober 2013 in Dresden umfassende Informationen über die verschiedensten Krebserkrankungen und aktuelle Therapiestrategien sowie ein interessantes Rahmenprogramm. Darüber hinaus beschäftigte sich die OKK damit, wie es den Betroffenen mit dieser Krankheit geht, welche Einschränkungen das Leben mit Krebs mit sich bringt und gab Tipps und Unterstützung, wie man diese am Besten meistern kann.
Den OKK 2013 nutzen auch Vertreter von Selbsthilfegruppen aus Deutschland, Polen und Tschechien, um sich im erstmals veranstalteten Internationalen Symposium der Selbsthilfe über ihre Arbeit auszutauschen. Sie diskutierten Fragen der Finanzierung von Selbsthilfearbeit, die Gewinnung von Nachwuchs für die Gruppen, Fragen der weiteren Entwicklung der Selbsthilfe-Arbeit in den nächsten Jahren sowie Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Ein weiteres Thema im Umfeld des OKK war der Umgang mit klinischen Studien, die im Interesse der Betroffenen unverzichtbar sind, um optimale Konzepte für die Behandlung einer Erkrankunge zu entwickeln. "Die Teilnehmer klinischer Studien sind unter Umständen die ersten, die von einer neuen vielversprechenden Behandlungsmethode profitieren können, auch wenn es keine Erfolgsgarantie gibt", sagte Professorin Ursula G. Froster, Vorsitzende der Sächsischen Krebsgesellschaft, im Rahmen der Pressekonferenz zur OKK. Dennoch käme es bei vielen geplanten Studien zu Verzögerungen, wenn es darum geht, die notwendige Anzahl an geeigneten Patienten zu erreichen.
Günter Feick, vom Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V., wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass - neben den behandelnden Ärzten - auch die Krebs-Selbsthilfe über eine Teilnahme an Studien informieren kann, die aus seiner Sicht sehr wichtig wären. Patienen erfahren in klinischen Studien meist eine besonders engmaschige und intensive Betreuung. Dennoch sollten sie sich erst dann für eine Studienteilnahme entscheiden, wenn sie Chancen und Risiken klar verstanden haben. Die Krebs-Selbsthilfe würde darüber hinaus dafür plädieren, alle klinischen Studien in einem öffentlichen Register zu erfassen und ihre Ergebnisse komplett bekannt zu machen. Denn, wie aktuelle Analysen belegen, fehlen z.B. wichtige Informationen über Wirkungen und Nebenwirkungen in den meisten Veröffentlichungen über Arzneimittel-Studien.
Neben den Vorträgen und Diskussionsrunden sowie den unzähligen Informationsständen gab es dann im Rahmen der Mitmachangebote auch noch die Möglichkeit selbst aktiv zu werden. Besucher konnten hier zum Beispiel bei der Beckenboden-Gymnastik für Männer, Atem- und Streckübungen aus dem Yoga, Musik- und kunsttherapeutischen Angeboten, einer Entspannungsecke, Kostproben gesunder und hochkalorischer Getränke und Snacks für Betroffene sowie Angeboten zur Hautkrebserkennung und Lungenfunktionsprüfung Neues für sich entdecken und sofort ausprobieren.
Rundherum eine gelungene Veranstaltung, was der rege Besuch durch Betroffene, Angehörige und Interessierte aus ganz Deutschland bewies.