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DKMS & DITIB Saarland und Rheinland-Pfalz
Gemeinsames Engagement gegen Blutkrebs
![DITIB-Zentralmoschee in Köln und Colonius. © Foto: Superbass (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0 )], via Wikimedia Commons](assets/images/2/Moschee_und_Colonius_1-94fdb09b.jpg)
Seit 2011 konnten durch die muslimischen Gemeindezentren der DITIB-Landesverbände Niedersachsen, Bremen, Hessen und NRW auf 41 Registrierungsaktionen in verschiedenen Städten insgesamt 5707 Spender in die DKMS aufgenommen werden. Davon haben bisher fünf Spender durch eine Stammzelltransplantation Blutkrebspatienten eine neue Chance auf Leben ermöglicht.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den DITIB Landesverbänden Rheinland-Pfalz und Saarland zwei weitere starke Partner an unserer Seite haben, die uns dabei unterstützen, die in Deutschland lebenden türkischstämmigen Menschen für unser Thema zu gewinnen. Gerade bei Patienten mit Migrationshintergrund können wir noch zu selten einen passenden Lebensretter finden“, so Stephan Schumacher, Direktor der DKMS.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Mitglieder der Moschee-Gemeinden und andere Interessierte für die Themen Blutkrebs und Stammzellspende zu sensibilisieren und sich bei Registrierungsaktionen in die DKMS aufnehmen zu lassen. Rasim Akkaya, Landesvorsitzender der DITIB Saarland, zur Zusammenarbeit: „Die DITIB Saarland hilft der DKMS gerne dabei, die türkischstämmige Gemeinschaft über den Kampf gegen Blutkrebs aufzuklären. Aufgrund der ethnischen Unterschiede in den Gewebemerkmalen findet man wahrscheinlicher einen passenden Spender innerhalb derselben Bevölkerungsgruppe.“ Yilmaz Yildiz, Landesvorsitzender der DITIB Rheinland-Pfalz, ergänzt: „Türkischstämmige Patienten haben eine größere Chance, wenn es mehr türkischstämmige Spender gibt. Ich würde mich für jeden Patienten freuen, dem durch unsere gemeinsame Aktion geholfen würde, denn die Rettung eines Menschenlebens ist auch im Koran sehr lobend erwähnt.”
Schirmherren der Kooperation sind neben dem Generalkonsul der Republik Türkei in Mainz, Herrn Aslan Alper Yüksel, auch der Rheinland-Pfälzische Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Herr Alexander Schweitzer, sowie der Saarländische Minister für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Herr Andreas Storm. „Der Kampf gegen Blutkrebs ist mir ein wichtiges gesundheitspolitisches Anliegen. Je mehr Menschen - egal welcher Herkunft - sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen, desto größer ist die Chance, einen passenden Spender zu finden. Wir wollen helfen auf das Thema Stammzellspende aufmerksam zu machen und damit noch mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“, so Minister Storm.
Minister Schweitzer bekräftigt seinen Amtskollegen: „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, eine solche Kooperation zu unterstützen, die zum einen Blutkrebspatienten weltweit Hoffnung auf Leben ermöglicht und gleichzeitig länderübergreifend ein Zeichen von Solidarität und Integration setzt. Die Hilfsbereitschaft der in Deutschland lebenden Türken ist wirklich überwältigend. Und das kommt allen Patienten zugute, die dringend einen Stammzellspender benötigen, um weiterleben zu können. Das gilt für alle Ethnien.“
Etwa 3 Millionen türkischstämmige Menschen leben derzeit in Deutschland, das sind 3,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bisher haben sich rund 111.000 Türkischstämmige bei der DKMS registrieren lassen, von denen 566 bereits eine Chance auf Leben schenken konnten.
Über die DKMS Familie
Die DKMS sucht und vermittelt Stammzellspender für Menschen mit Blutkrebs und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Mit weltweit insgesamt mehr als 4 Millionen Registrierten (davon mehr als 3,1 Millionen in Deutschland) und 40.000 ermöglichten Stammzelltransplantationen ist sie der weltweit größte Stammzellspenderdateien-Verbund. Den Anstoß zur Gründung gab 1991 das Schicksal der an Leukämie erkrankten Mechtild Harf, die eine Stammzelltransplantation benötigte.
Mit dem Ziel, gemeinschaftlich noch mehr Leben zu retten, engagiert sich die DKMS seit 2013 verstärkt in der Forschung und weitet ihre Arbeit auch auf andere Länder aus. Bisher ist sie in den USA (Delete Blood Cancer), Polen (DKMS Polska), Spanien (Fundación DKMS España) und in Großbritannien (Delete Blood Cancer UK) vertreten.