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mamazone e.V.
mamazone kürt den „Busenfreund 2013“

Mit diesem Wissenschaftspreis von Patientinnen, der in diesem Jahr bereits zum 13. Mal vergeben wird, will mamazone die Stimme derjenigen stärken, die unmittelbar von Neuerungen in der Brustkrebsforschung profitieren: die Betroffenen.
„Auch in diesem Jahr haben die mamazone-Mitglieder mit Prof. Dr. Dobos und PD Dr. Kümmel Forscherpersönlichkeiten ausgewählt, denen es nicht um Machtzuwachs, Publikationen und Ehre geht, sondern um das Überleben von Frauen mit Brustkrebs. Unsere Preisträger 2013 verfolgen leidenschaftlich innovative Forschungsansätze und setzen sich dafür ein, dass diese schnellstmöglich den Brustkrebspatientinnen zugute kommen“, sagt Ursula Goldmann-Posch, Gründerin und erste Vorsitzende von mamazone e.V.
Integrativer Ansatz von Schulmedizin und Naturheilkunde im Kampf gegen den Krebs
„Gemeinsam gegen Krebs. Naturheilkunde und Onkologie“: Mit diesem Buch traten die beiden Ärzte aus Essen im Sommer 2011 an, die Onkologie menschlicher zu machen. Ihr Schluss: Ein Miteinander von Schulmedizin und Naturheilkunde ist in jedem Fall besser als eine Konfrontation, zu der es leider noch immer oft kommt, wenn Patientinnen neben ihrer konventionellen Therapie auch komplementäre Behandlungsverfahren anwenden.
Dies tun immerhin rund 60 Prozent aller Brustkrebs-Patientinnen. Diese Selbstbehandlungen finden meist im Verborgenen statt. Nur etwa acht Prozent erzählen ihren Ärzten, welche komplementärmedizinischen Verfahren sie neben der Standardtherapie einsetzen. Umgekehrt sind auch nur wenige Ärzte in der Lage, ihre Patientinnen über CAM (Complementary and Alternative Medicine) kompetent aufzuklären.
Hier setzen Dobos und Kümmel an: „Im Grabenkrieg zwischen moderner, naturwissenschaftlich orientierter Hochleistungsmedizin und der Naturheilkunde mit ihrer Jahrtausende alten Erfahrung wurden viele Chancen verschenkt und die Patienten oft alleingelassen. Es ist höchste Zeit, mit den gegenseitigen Vorurteilen aufzuräumen“, sind die beiden Mediziner überzeugt.
Schulmedizin und Naturheilkunde: Hand in Hand zum Wohle der Patientin
Dass ein Miteinander der Therapieformen möglich und sogar sehr aussichtsreich ist, zeigen die Wissenschaftler nicht nur in ihrem Buch, sondern auch in der Praxis: Ihr weltweit einzigartiges Konzept an den Kliniken Essen-Mitte ermöglicht heute Patientinnen mit Brustkrebs eine ganzheitliche Behandlung auf höchstem Niveau. Das Brustzentrum und die Klinik für Naturheilkunde haben dafür ein integratives Konzept auf der Basis von neuesten wissenschaftlichen Standards und in Kombination mit naturheilkundlichen Verfahren geschaffen. Gemeinsam mit der Patientin werden nach genauer Diagnostik die integrativen Therapiestrategien festgelegt. Sie stützen sich auf die zehnjährige Erfahrung der Abteilung für Naturheilkunde und Integrative Medizin von Herrn Prof. Dobos und sind durch wissenschaftliche Studiendaten untermauert. Eine Tagesklinik Naturheilkunde unterstützt die Patientinnen nach ihrer Entlassung dabei, die gelernten Strategien in ihren Alltag einzubeziehen.
Zudem bietet das Institut für Naturheilkunde der Kliniken Essen-Mitte Ärzten regelmäßig Fortbildungen in den Bereichen traditionelle chinesische, indischen und europäische Medizin an. Denn nur so können Kommunikationsdefizite zwischen konventionellen Medizinern und Komplementärmedizinern nachhaltig überwunden werden.
„Dass die Wahl zum ´Busenfreund 2013´ auf das Kandidaten-Duo aus Essen fiel, zeigt, wie heilsam es für Frauen mit Brustkrebs ist, sich als ganzer Mensch in der Erkrankung behandelt zu fühlen“, sagt die 2. Vorsitzende im Vorstand von mamazone, Dr. Petra Stieber, in ihrer Laudatio.
Dank der herausragenden Arbeit von Prof. Dobos und Priv.-Doz. Dr. Sherko Kümmel hat inzwischen tatsächlich ein Umdenken stattgefunden: Immer mehr spezialisierte Tumorkliniken haben die ganzheitliche Medizin in ihren Therapieplan aufgenommen. Auch wenn diese individualisierten Behandlungen ein wissenschaftliches Studiendesign erschweren, haben beide Ärzte auch dazu beigetragen, die Evaluierung von komplementären Therapieformen mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden voranzutreiben.
Für ihre Verdienste auf diesem Gebiet gebührt ihnen der „Busenfreund 2013“.
Über mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.
mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e. V. mit Sitz in Augsburg 1999 von der Medizinjournalistin und Buchautorin Ursula Goldmann-Posch gegründet, die 1996 selber an Brustkrebs erkrankt war, gegründet. Der gemeinnützige Verein, der heute rund 2.000 Mitglieder hat, schlägt die Brücke zwischen allen, die im weitesten Sinne mit Brustkrebs zu tun haben: Bei mamazone sind nicht nur Betroffene willkommen, sondern auch Familienangehörige, alle in die Versorgung eingebundenen Berufsgruppen und Institutionen wie zum Beispiel medizinisches Fachpersonal, Ärzte und Apotheker, Wissenschaftler, forschende Arzneimittelhersteller, Gesundheitspolitiker, Krankenkassen, Physiotherapeuten usw. So bündelt mamazone möglichst viel Wissen und Erfahrungen und setzt dieses konkret in Projekte ein, die das Empowerment und die Emanzipation der Patientin zum Ziel haben: Sie befähigen Frauen mit Brustkrebs dazu, auf Augenhöhe mit ihrem Arzt zu agieren, weil sie bestens über ihre Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten informiert sind. Sie werden von bloßen „Behandelten“ zu Handelnden und können den Verlauf ihrer Krankheit und den Therapieerfolg maßgeblich mitbestimmen.
Der Verein mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V. wurde 2013 unter 94 Bewerbungen für den 1. Preis des „Förderpreis für Selbsthilfegruppen der Marion und Bernd Wegener Stiftung, Mainz“ für herausragende Leistungen und Ideen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ausgewählt. Im April 2010 wurde Gründerin Ursula Goldmann-Posch mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im Dezember 2011 erhielt sie die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber.
Weitere Informationen unter
www.mamazone.de
www.pons-stiftung.org
www.stiftungpath.org