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Mit Sport gegen Kribbeln, Brennen und Schmerzen bei Krebs
Dazu kommen oft Bewegungsbeeinträchtigungen wie Gleichgewichtsstörungen, schlechtfunktionierende Reflexe sowie Muskelschwäche. Diese Schädigung des peripheren Nervensystems, die sogenannte Polyneuropathie (PNP), kann im Zusammenhang mit einer Chemotherapie auftreten. Ist Sporttherapie dazu geeignet, die Beschwerden der Betroffenen zu reduzieren? Diese Frage stellt sich die Sportonkologie in Kooperation mit der Zentralen Einrichtung Bewegungsmedizin und Sport sowie dem Neurozentrum des Universitätsklinikum Freiburg in einer aktuellen Studie und sucht dafür Tumorpatienten, die nach einer abgeschlossenen Chemotherapie an einer PNP erkrankt sind.
„Da es bisher keine nachweislich wirksamen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gibt, ist es das Ziel dieser Studie, herauszufinden, ob durch ein spezifisches Sportprogramm die Symptome gelindert werden können”, erklärt Prof. Dr. Hartmut Bertz, Studienleiter und Sektionsleiter der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Freiburg.
Körperliche Betätigung kann wirksam sein
Aktuell suchen die Wissenschaftler noch nach weiteren Studienteilnehmerinnen und- teilnehmern. Die Studie umfasst ein zwölfwöchiges spezifisches Bewegungsprogramm. Es findet zweimal pro Woche für etwa eine Stunde unter Anleitung der Sporttherapeuten der Sportonkologie statt. Um die Wirksamkeit des Bewegungstrainings bei Patienten mit Polyneuropathie beurteilen zu können, werden die Studienteilnehmer vor und nach dem Programm neurologisch und sportmedizinisch befragt sowie untersucht. Hierbei geht es um ihre Reflexe, die Nervenfunktionen und Sensibilität, ihre alltägliche Bewegungsfähigkeit wie Gleichgewicht sowie ihre wahrgenommene Lebensqualität. Nach einer Voruntersuchung werden die Teilnehmer per Zufallsverteilung in zwei Gruppen mit unterschiedlichem Training eingeteilt. Die persönlichen Daten werden von den Wissenschaftlern anonymisiert ausgewertet.
„Durch ihre freiwillige Teilnahme an der Studie profitieren die Betroffenen von einer umfassenden Diagnostik sowie von einem individuellen Training und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft“, betont Studienleiter Prof. Bertz. Und damit helfen sie langfristig gesehen auch anderen Betroffenen. Denn die positive Wirkung von körperlicher Betätigung ist schon seit längerem bekannt. „In der Rehabilitation von Krebspatienten ist ein gezieltes Sportprogramm bereits fester Bestandteil. Schon während der Krebstherapie hilft Bewegung, unangenehmen Nebenwirkungen wie Erschöpfung oder körperlichem Leistungsverlust entgegenzuwirken“, sagt Sportwissenschaftlerin und Studienkoordinatorin Jana Müller.
Kontakt:
Jana Müller
Sportwissenschaftlerin
Klinik für Innere Medizin I
Tel.: 0761 270-73240
eMail: jana.mueller@uniklinik-freiburg.de
www.sportonko.uniklinik-freiburg.de
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