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Bauchspeicheldrüsenkrebs
Weltkrebstag: AdP fordert Vorsorgeuntersuchungen
Der AdP hat mit 10 anderen Krebsselbsthilfeorganisationen und deren Dachverband „Haus der Krebs-Selbsthilfe“ seinen Hauptsitz in Bonn und wird von der Stiftung Deutsche Krebshilfe umfassend gefördert. Die Bauchspeicheldrüse spiele in der Krebsfrüherkennung bis dato keine Rolle, während es für andere Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs systematische Reihenuntersuchungen gibt. „So etwas brauchen wir auch!“, fordert Otto. Aktuell erkranken rund 22.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr am Pankreaskarzinom. Auch wenn sich die fünfjährige Überlebensrate verbessert hat, ist sie aktuell mit zehn Prozent noch sehr niedrig.
„Es gibt nach wie vor kaum Testverfahren, um Bauchspeicheldrüsenkrebs früher zu erkennen, was die Behandlungs- und Überlebenschancen erheblich verbessern würde“, so Otto. Zudem gebe es immer noch viel Unwissen und mangelnde Aufmerksamkeit auch unter Medizinern für diese schwere Krebserkrankung. „So berichten Erkrankte immer wieder von einem langen Leidensweg, weil zum Beispiel Hausärzte den geschilderten Beschwerden, die auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen, nicht nachgehen, sondern sie als psychosomatisch einordnen. Weil eine mögliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse nicht in Betracht gezogen wird, geht wertvolle Zeit verloren“, so Otto. Mögliche frühe Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind Schmerzen im Oberbauch oder Rücken, Appetitmangel und unbeabsichtigter Gewichtsverlust, Übelkeit, Gelbsucht, Fettstühle und die Entwicklung von Diabetes mellitus. All diese Symptome können auch andere Ursachen haben. Doch sollten Hausärzte eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ebenfalls in Betracht ziehen und im Zweifel die Patienten zeitnah an einen Facharzt überweisen.
Auch feste Regeln und Vorgaben für die Nachsorge nach einer Pankreasoperation gebe es derzeit nicht. „Es gibt nicht einmal Richtlinien, wann nach einer OP etwa MRT-Aufnahmen durchgeführt werden sollen“, kritisiert der AdP-Vorsitzende. Es bestehe also noch erheblicher Aufklärungsbedarf und der Wunsch, die Forschung an OP-Methoden, Therapien und Nachbehandlungen zu verstärken.
Über den AdP
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) wurde 1976 von Betroffenen in Heidelberg gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der gemeinnützige Verein steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Seit Beginn unterstützen Ärzte aller Fachrichtungen und Ernährungstherapeuten den AdP. Dem Verein gehören 1550 Mitglieder in 60 Regionalgruppen an. Die Selbsthilfeorganisation unterstützt Patienten, bei denen eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt oder vermutet wird. Das Ziel des AdP ist die Förderung der Gesundheit und Rehabilitation von partiell und total Pankreatektomierten sowie nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen. www.adp-bonn.de