Notfallpatienten - "Die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft zeigt selber auf, dass die Kliniken eine weitergehende Öffnung für die ambulante Versorgung nicht verkraften können. Dieses Eingeständnis muss die Politik hellhörig machen", kommentierte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, bezog in Berlin Stellung auf ein von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vorgestelltes Gutachten zur ambulanten Notfallversorgung. "Es herrscht nun Katerstimmung wie beim Aschermittwoch nach Karneval. Notwendige Strukturreformen wurden lange verschleppt. Das rächt sich nun bei den Kliniken", so Gassen.
Er wies darauf hin, dass insbesondere kleinere Häuser viele ärztliche Leistungen gar nicht mehr vorhalten könnten. "Ohne die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ist eine gute Versorgung der Patienten nicht zu bewerkstelligen - insbesondere im Notfall. Der Facharztstatus im niedergelassenen Bereich bürgt zudem für Qualität. Im Krankenhaus kann sich der Patient nicht sicher sein, welche Qualifikation der behandelnde Mediziner hat."
"Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben bundesweit den Bereitschaftsdienst organisiert und die bundesweite Rufnummer 116117 eingeführt. Allein 2014 haben über fünf Millionen Bürger diesen Service in Anspruch genommen. Das hat auch den eigentlichen Notfalldienst erheblich entlastet", so Gassen. Zur Erklärung: Die Bereitschaftsdienstnummer 116117 wird dann genutzt, wenn ein Patient einen Arzt außerhalb der Praxiszeiten benötigt. Im lebensbedrohlichen Notfall wird die Nummer 112 gewählt.