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Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
Anerkennungs- und Förderpreis „Ambulante Palliativversorgung“ 2014 verliehen
Die Bewertungsjury der DGP unter Leitung von Prof. Dr. Gerhild Becker kam zu dem Ergebnis, dass entlang der Kriterien Relevanz, Originalität, Realisierung und Qualitätssicherung gleich drei von 15 eingereichten Arbeiten eine Auszeichnung verdient hätten und vergab in diesem Jahr zwei gleichgewichtige erste Preise (mit je 4.000 Euro) und einen dritten Preis (mit 2.000 Euro):
1. Preis:
„Ambulante Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund in München – Erfahrungen aus der Hospizarbeit und Erhebung spezifischer Bedürfnisse“
Preisträger/Autoren: Dr. med. Johannes Bükki, Dipl.-Soz. Päd. Karen Wienholt
Die Arbeit umfasst sowohl die Beschreibung eines bestehenden und inzwischen in die Regelversorgung übernommenen Praxisprojekts als auch die Skizzierung einer darauf aufbauenden qualitativen Studie. Beide Teile haben eine bisher eher vernachlässigte Bevölkerungsgruppe mit spezifischen Palliative Care-Bedürfnissen und Hindernissen hinsichtlich des Zugangs zur ambulanten Versorgung im Blick.
1. Preis:
„Systemische Beratung und Begleitung von Schwerstkranken und ihren Zugehörigen“
Preisträger/Autoren: Caritasverband für die Region Kempen-Viersen e.V., Projekt Würdige Sterbebegleitung in den ambulanten Einrichtungen /Dipl.-Soz. Päd. Susanne Kiepke-Ziemes, Dr. med. Wilhelm Rotthaus, Dipl.-Soz. Päd. Heike Waldhausen
Das Projekt etablierte umfassende Strukturen in den Caritas-Pflegestationen sowie im Ambulanten Palliativpflegerischen Dienst des Caritasverbandes, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein angemessenes Sterben in Begleitung zu ermöglichen. Angehörige von schwerstkranken und/oder sterbenden Menschen im häuslichen Umfeld sind häufig mit der Situation überfordert. Die Ursache dafür liegt meist in fehlender Unterstützung, Beratung und Anleitung. Aus diesen Überlegungen heraus wurde ein Curriculum entwickelt, um Pflegekräften, die in der Arbeit mit Schwerstkranken erfahren sind, die erforderlichen beraterischen Kompetenzen zu vermitteln.
3. Preis:
„Spiritual Care in der Arbeit der ehrenamtlichen Hospizbegleiter“
Preisträger/Autoren: Dipl.-Theol. Margit Gratz, Prof. Dr. theol. Traugott Roser, Prof. Dr. med. Eckhard Frick sj
Das Forschungsprojekt verfolgt zwei Ziele, zum einen das Ehrenamt in der ambulanten Hospiz- und Palliativarbeit zu stärken sowie die Qualifizierung der ehrenamtlichen Hospizbegleiter für spirituelle Begleitung. In der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung kann eine Stärkung des Ehrenamtes stattfinden, wenn es gelingt, ehrenamtliche Hospizbegleiter über ihren psychosozialen Tätigkeitsschwerpunkt hinaus in spiritueller Begleitung zu schulen und in dieser Funktion stärker in die Teams zu integrieren.
Prof. Dr. Friedemann Nauck, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, würdigte bei der Preisübergabe insbesondere das kontinuierliche Engagement der Stifter, welches die Entwicklung der Palliativmedizin im ambulanten Bereich in den vergangenen Jahren sehr unterstützt hat. Denn das Sterben eines Familienmitglieds stellt nicht nur hohe Anforderungen an die medizinisch-pflegerische Versorgung des Patienten, sondern auch an die gesamte Familie sowie weitere nahestehende Menschen. In ihrer Trauer, Hoffnung und Verzweiflung sollten sie bei Bedarf Beratung sowie psychosoziale und spirituelle Unterstützung in Anspruch nehmen können. Ziel der Palliativmedizin ist es, dass der Wunsch eines Sterbenden, in der gewohnten Umgebung verbleiben zu können, nicht an mangelnden Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort scheitert.
In seiner Laudatio würdigte Dr. Detlef von Zabern, Direktor der Medizinischen Abteilung des Geschäftsbereichs Deutschland der Grünenthal GmbH, die Preisträger und betonte die erneut hohe Qualität der eingereichten Bewerbungen: „Die drei ausgezeichneten Projekte widmen sich sehr unterschiedlichen, wichtigen Aspekten der ambulanten Palliativversorgung, die in der Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals durchaus noch mehr betont werden können. Deswegen bin ich überzeugt, dass die ausgezeichneten Projekte die ambulante Palliativversorgung wesentlich voranbringen werden.“
Über die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
Die 1994 gegründete Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin steht für die interdisziplinäre und multiprofessionelle Vernetzung aller in der Palliativmedizin Tätigen: Insgesamt rund 4.800 Mitglieder kommen im Verhältnis von 2:1 aus der Medizin und aus der Pflege sowie zu einem stetig wachsenden Anteil aus weiteren in der Palliativversorgung tätigen Berufsgruppen. Anliegen der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist es, die Fortentwicklung der Palliativmedizin interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend auf allen Ebenen zu fördern. Weitere Informationen unter: www.palliativmedizin.de
Über Grünenthal
Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen. Aufbauend auf ihrer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung ist es das Ziel, das patientenzentrierteste Unternehmen in der Indikation "Schmerz" und damit führend in Therapie-Innovation zu werden. Als eines der letzten fünf forschenden Pharmaunternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland investiert Grünenthal nachhaltig in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2013 betrugen die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 27 Prozent des Umsatzes. Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie Grünenthals konzentriert sich auf ausgesuchte Therapiegebiete und modernste Technologien. Den Schwerpunkt bildet die intensive Suche nach neuen Wegen, um Schmerzen besser, nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen zu lindern. Die Grünenthal Gruppe ist in 25 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich und knapp 5.500 Mitarbeiter arbeiten weltweit für die Grünenthal Gruppe. Der Umsatz 2013 betrug 901 Mio €. Weitere Informationen unter: www.grunenthal.de
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