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Darmkrebs: Rückläufige Trends setzen sich fort
![Koloskopie. © Foto: U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Chad A. Bascom [Public domain], via Wikimedia Commons](assets/images/a/1280px-US_Navy_110405-N-KA543-028_Hospitalman-7f560d2b.jpg)
Bei beiden Geschlechtern sind in den letzten 10 Jahren sowohl die altersstandardisierten Neuerkrankungsraten (Inzidenz) als auch Sterberaten (Mortalität) am Darmkrebs deutlich gesunken. Bemerkenswert ist, dass trotz des demografischen Wandels in Deutschland in den letzten Jahren auch die absolute Zahl der Erkrankungs- und Sterbefälle zurückgegangen ist. Bei vielen Krebsarten führt der höhere Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung dazu, dass die Fallzahlen steigen, auch wenn die Erkrankungsraten in den einzelnen Altersgruppen zurückgehen.
Vor allem in den höheren Altersgruppen zeigt sich dieser Rückgang. Bei den 40- bis 59-jährigen verlaufen die Erkrankungszahlen hingegen etwa konstant. In diesen Altersgruppen ist Darmkrebs nicht selten erblich bedingt.
Veränderungen von Inzidenz und Mortalität können verschieden Ursachen haben: Fortschritte in Therapie und Früherkennung sowie Verbesserungen der Patientenversorgung können ebenso eine Rolle spielen wie Änderungen im Gesundheitsverhalten in der Bevölkerung. Für Darmkrebs spielen bei den lebensstilbezogenen Faktoren vor allem Ernährung und Bewegung eine Rolle.
Früherkennung
Im Rahmen der Krebsfrüherkennung können seit 2003 gesetzlich Krankenversicherte im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchführen lassen (Hämokkult-Test). Ab dem Alter von 55 Jahren besteht ein Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie). Werden bei dieser Untersuchung Darmpolypen gefunden, bei denen die Gefahr besteht, dass sie sich potenziell zu bösartigen Tumoren entwickeln, können diese gleich entfernt werden. Ist der Befund unauffällig, haben Versicherte Anspruch auf eine Wiederholungskoloskopie nach zehn Jahren.
Alternativ zur Koloskopie können Versicherte ab dem Alter von 55 Jahren alle zwei Jahre den Hämokkult-Test durchführen lassen. Ein auffälliger Befund muss jedoch durch eine Koloskopie abgeklärt werden. Für Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko können die Empfehlungen abweichen.
Derzeit prüft der Gemeinsame Bundesausschuss, ob und gegebenenfalls wie die Früherkennungsuntersuchungen zum Darmkrebs in ein organisiertes und qualitätsgesichertes Screening-Programm mit persönlicher Einladung überführt werden soll, wie es in den europäischen Leitlinien beschrieben ist.
Weitere Informationen
EU-Leitlinien